Bei Sucherkameras mit optischem Sucher - anders als bei Spiegelreflex- und Brückenkameras - werden nur etwa 80 % des Bildfeldes angezeigt und der Sichtbereich ist nicht immer mittig angeordnet. Möglicherweise ist die Horizontale im Sucher weit unterhalb der Bildungsmitte platziert und befindet sich exakt in der Bildungsmitte.
Mit Sucherkameras korrespondiert das Bild des Suchers nicht mit dem Sichtfeld im ganzen Bereich, was als Parallaxenfehler bekannt ist. Dies wird immer deutlicher, je weiter der Aufnahmeabstand durch den Objektivabstand zwischen Sucher und Linse verkürzt wird. Der Sucher passt also umso weniger zum Bildteil der Sucherkameras, je geringer der Aufnahmeabstand ist.
Die im Sucher erkennbare Oberkante des Bildes wird nicht angezeigt und Sie erhalten z.B. keine kopflosen Menschen oder wenigstens ausgeschnittene Kopfbereiche. Die Monitore der Kompaktkameras arbeiten parallaxenfrei und sollten zur Detailkontrolle, insbesondere bei geringen Aufnahmeentfernungen, eingesetzt werden, wenn es die Lichtsituation erlaubt. SLR-Kameras werden als die ultimative Lösung angesehen. Dabei wird das vom Glas generierte Abbild über einen Umlenkspiegel auf den Prisma-Sucher gerichtet.
Im Gegensatz zu Sucherkameras ist das aufrechte, parallaxenfreie Sucherbildfeld über den ganzen Bildbereich identisch und Sie können sowohl die absoluten Schärfen als auch die Verlängerung der Tiefenschärfe im Sucher bei Betätigung der DOWN-Taste einschätzen. Bridge-Kameras - oft auch All-in-One-Kameras genannt - sind mit einem EVF (Electronic Viewfinder) ausgerüstet .
Sie bilden eine Brückenfunktion und vereinen die Stärken einer Spiegelreflexkamera - passend zu Sucher und Bildteil - mit den Vorteilen einer Kompaktzoomkamera. Abhängig vom Umfang der Ausstattung können die Bridge-Kameras durchaus mit einer Spiegelreflexkamera mithalten. Wie Sucherkameras müssen auch Brückenkameras auf Wechsellinsen verzichten. Es gibt heute Fotokameras mit 10, 12 oder gar 15x optischem Zoom, die 35mm-Äquivalente über 400mm haben.