Im Falle von multimodalen Glasfasern der Klassen HB1 bis HB4 wird eine Lichtwellenlänge von 850 Nanometern, weniger häufig 1300 Nanometern, durchgelassen. Ein Anschluss erfordert zwei Glasfasern (eine zum Versenden und eine zum Empfangen). Das betrifft Datenübertragungsraten bis zu 10 GBit/s. Die Datenübertragungsrate beträgt bis zu 10 GBit/s. 40- und 100-Gigabit-Ethernet über Multimode-Fasern nutzen eine andere Technologie.
Die Datenübertragungsraten von 40 oder 100 Gigabyte pro s sind für die aktuellen multimodalen Glasfasern zu hoch. Die 40 oder 100 GigaBits pro Sek. unterteilt der Transmitter in Einzelströme von je 10 GigaBits pro Sek. und der Receiver montiert sie wieder zusammen. Bei 100 Gbit-Ethernet werden zehn Glasfasern für die Datenübertragung in eine Richtung erforderlich, d.h. zusammen zwanzig.
Dies ist zwar technologisch möglich, aber mit hohem technischen und optischen Faseraufwand für die Elektronik: Zehn individuelle Diodenlaser für die Übertragung und zehn weitere für den Empfang müssen auf engstem Raum unterzubringen sein. Aufgrund ihrer enormen Breite können mehrere Datastreams (Kanäle) mit unterschiedlichem Wellenlängenbereich simultan durchgelassen werden. Im Rundfunk und Fernsehbereich ist es seit vielen Jahren gängige Praxis, die Senderprogramme der einzelnen Stationen in unterschiedlichen Funkbereichen (sogenannte Bänder) parallel zu übermitteln.
Das hat den Nachteil, dass für die simultane übertragung mehrerer Nutzdatenströme nur eine Glasfaser erforderlich ist und somit viel schlankere und kostengünstigere Leitungen ausreichend sind. Bis auf wenige Ausnahmefälle ist diese Verfahrensweise bei Multimode-Fasern bisher nicht gebräuchlich, da die klassischen Elektroniken für Multimode-Fasern recht kostengünstig sind. Bei 100 Giga-Ethernet mit 20 Glasfasern wünscht sich der Kunde jedoch eine unkomplizierte Bedienung mit zwei Glasfasern und LC-Duplex-Steckverbindern, wie sie es bei Multimode-Fasern bis zu 10 Giga-Bit pro Sek. gewohnt sind.
In der Diskussion ist derzeit eine 100-Gigabit-Ethernet-Variante, bei der die 100 GigaBits pro s in vier Teilströme zu je 25 GigaBits pro s unterteilt werden. Durch die SWDM-Technologie können die vier Dateiströme in vier unterschiedlichen Spektralbereichen (850, 880, 910 und 940 nm) durchgelassen werden. Dies erfordert besondere Multimode-Fasern, die die unterschiedlichen Spektralbereiche nahezu gleich gut durchlassen.
Bei der neuen Ethernet-Variante und den neuen OM5-Glasfasern wären dann 100 Gigabyte pro Sekunde über eine Kabellänge von maximal 150 Meter mit nur zwei Glasfasern und LC-Duplexsteckern möglich. Bei den Glasfasern der Kategorien MO3 und OM4 können nur 10 Gbit/s pro Glasfaser gesendet werden. Für höhere Datenübertragungsraten wird die parallele optische Datenübertragung mit mehreren Glasfasern ausgenutzt.
Heute gibt es 40 GBit pro Sekunde über acht Glasfasern (vier für die Übertragung, vier für den Empfang) und 100 GBit pro Sekunde über zwanzig Glasfasern (zehn für die Übertragung, zehn für den Empfang). Bei der SWDM-Technologie und den OM5-Fasern sind derzeit nicht mehr als 150 m Kabel geplant, aber da jede Glasfaser vier Datastreams mit je 25 Gbit/s übermitteln kann, sind mit acht Glasfasern Datenübertragungsraten von 400 Gbit/s über 150 m möglich.
Das 100 Gbit Ethernet über zwei OM5 Multimode-Fasern ist für die Vernetzung von Hochleistungs-Switches und Hochleistungs-Servern von Interesse. Das 400 -Gigabit-Ethernet mit acht OM5-Fasern ist vor allem für Datenzentren und für die zukunftsweisende geschossübergreifende Gebäudemontage geeignet, wenn der Auftraggeber dort vorgefertigte Kabel verwenden möchte.