Auf den Spritzschutz der beiden großen Schwestern OM-D E-M5 Mark II und E-M1 muss der Kunde beim E-M10 Mark II noch lange aufpassen. Zusätzlich wird jetzt eine OLED anstelle eines LCD verwendet, was die Qualität des Bildes (Kontrast, Farbe, Licht und Reaktionszeit) erhöht. Das E-M10 Mark II kann jedoch die um das 0,7-fache vergrößerte Version des E-M5 Mark II und E-M1 im Vollformat nicht erreichen.
Schließlich ermöglicht die Dioptrien-Korrektur von -4 bis +2 dpt einen großen Verstellbereich. In der Diagonale beträgt der Bildschirm noch 7,6 cm und hat eine Auflösung von 1,04 Mio. Pixel. Nach wie vor wird der automatische Stabilisator über einen beweglichen und magnetgesteuerten Sensor implementiert, aber jetzt wird das 5-Achs-System des OM-D E-M5 Mark II in gedämpfter Ausführung eingesetzt.
Die Bewegung des Sensors läuft auf drei Ebenen weiter: senkrecht, waagerecht und in Drehung. Allerdings findet die Bildstabilisierungsmessung nun auf fünf Ebenen statt, d.h. sie betrachtet nicht mehr nur Schwenkbewegungen nach oben/unten, links/rechts und Drehung, sondern auch Verlagerungen der Kameras nach oben/unten und links/rechts, was vor allem bei Großaufnahmen einen wirkungsvolleren Ausgleich bietet.
Sie ist mit rund vier Blenden (3,5 beim Vorgängermodell) jedoch nicht ganz so wirksam wie beim OM-D E-M5 Mark II, wo der Regler fünf Blenden erzeugt. Wenn gewünscht, kann der Stabilizer auch vor der Bildaufnahme arbeiten, um das Bild des Suchers zu stabilizieren. Obwohl sie nach wie vor "nur" in voller HD-Auflösung sind, verzichtet Olympus immer noch auf 4K, aber die Bildwiederholrate kann jetzt zwischen 24, 25, 30, 50 und 60 Frames pro Sek. gewählt werden.
Die Vorgängermodelle dagegen wurden immer mit 30 Bilder pro Sek. gefilmt. Ebenfalls eine Hochgeschwindigkeitsvideofunktion mit 120 Frames pro Sek. in VGA-Auflösung, jedoch nur für 80 s. Der Mark II ermöglicht aber auch 4K-Videos über Umleitungen, und zwar als Zeitraffer-Filme. Entsprechend meistert der Mark II die notwendigen Zwischenschüsse. Nach wie vor können bis zu sieben Bilder mit bis zu 2/3 EV-Schritten (1 LW für bis zu fünf Bilder) und bis zu sieben Bilder mit bis zu 2 LW-Schritten (3 LW für fünf Bilder) in der Digitalkamera mit opt. zul. HDR-Berechnung aufgenommen werden.
Darüber hinaus ermöglicht der E-M10 Weißabgleich, ISO-Bracketing, Blitz- und Kunstfilter-Bracketing. Bei der Mark II gibt es jetzt eine Fokus-Reihenfunktion mit einstellbarem Inkrement. Bis zu 999 Bilder, die mit bis zu elf Einzelbildern pro Sek. mit dem elektronischen Shutter auf der Karte landet, können auf einem Computer mit Helicon Focus oder Fotoshop für Bilder mit größerer Tiefenschärfe (Focus Stacking) verarbeitet werden, was z.B. für Makros sehr nutzlich ist.
Sonst ist das E-M10 Mark II der Einstiegsmodell in die OM-D Serie, sowohl für Einsteiger als auch für anspruchsvolle Photographen. Der Mark II verfügt über Szenenmodi und einen intelligenten Automatikmodus mit Gesichts- und Blickerkennung, kann aber auf Anfrage auch von Hand gesteuert werden. Die neue leise, vibrationsfreie Elektronenblende ermöglicht kürzeste Belichtungszeit von bis zu 1/16.000 Sekunden.
Mit der Live-Composite Funktion ist es auch möglich, z.B. Sternspuren aufzunehmen, ohne den restlichen Teil des Bildes zu überbelichten, indem man immer wieder eine Szene aufnimmt. Aufgrund spezieller Energiesparmaßnahmen sollte auch die Batterielaufzeit des OM-D nicht beeinträchtigt werden. Sie können auch auf Ihr Handy transferieren und eine GPS-Logger-Funktion in der Anwendung einschalten, um später auf der Speicherkarte der Kamera Geo-Tags zu den Bildern hinzuzufügen.
Der Bildverarbeitungsprozessor ist immer noch TruePic VII, aber Olympus konnte die Aufnahmegeschwindigkeit leicht von 8 auf 8,5 Frames pro Sek. ohne C-AF und von 3,5 auf 4 Frames pro Sek. mit C-AF steigern. Außerdem macht der Mark II jetzt 22 aufeinanderfolgende Rohbilder in rascher Abfolge statt 20; bei JPEG ist es je nach verwendetem Speichermedium viel mehr.
Der E-M10 ist das einzige Gerät der OM-D-Serie, das über einen eingebauten TTL-Blitz mit einer Richtzahl von fast 6 verfügen kann, der auch System-Blitzgeräte auf vier Kanäle in vier Baugruppen kabellos ansteuern kann. Die Blitzschuhe ermöglichen auch den Einsatz von TTL-System-Blitzgeräten unmittelbar an der Digitalkamera. Durch den neuen, extra Kontakt arbeitet auch der Mini-Aufsteckblitz des OM-D E-M5 Mark II.
Der OM-D E-M10 Mark II ist ab Ende September 2015 in den Farben silver und silver-black zu einem Kaufpreis von fast 600? zu haben. Das E-M10 Mark II wird auch mit dem 14-150er ED II geliefert, der Festpreis beträgt fast 1000 EUR.