Die Retro-Optik der beiden sehr ähnlich gelagerten Modelle (das Basisdesign kommt vom Makato Nakamura und Achim Heine gab der Leica die "Feinabstimmung") wird vor allem die Nostalgie und den Traditionalismus sowie Fans des Industrie-Designs inspirieren, wodurch die Digilux 3 mit ihrem silber-schwarzen Kameragehäuse und ihren schlichten Bauformen mehr zu einer klassischen Sucherkamera wird als die einheitliche und an manchen Rändern leicht angeschrägte, schwarz lackierte DMC-L1. In beiden Faellen werden die selben Werkstoffe verwendet.
Auch wenn die Spiegelreflexkamera manchmal etwas sperrig wirkt, passt sie überraschend gut in die Hände. Der Leica D Vario-Elmarit 1:2,8-3,5/14-50 ASPH leistet mit seinem eigenen Gewicht von mehr als einem halben Kilogramm einen wesentlichen Beitrag zum Gewicht (ca. 1.190 g einsatzbereit und mit Schultergurt) der Kamera/Objektivstruktur. Das " Feeling " der Digilux 3 oder DMC-L1 erstaunt Sie sehr.
Die Digilux 3 oder DMC-L1 ist in der Praxis jedoch nicht (oder nur sehr eingeschränkt) einhändig bedienbar. Die Änderung der über die Funktionstasten abgerufenen Einstellung mit dem kleinen Drehknopf über dem Bedienfeld (von dem nur die halbe Hand aus der Hand ragt) macht beide Zeiger mobil, und da die Einstellung auf dem Display erfolgt, müssen Sie den Blick trotzdem vom Bildsucher abheben.
Beispielhaft sind die beiden freizuweisenden Tasten Func1 und Func2, bei denen die Taste Func2 bei FourThird Objektiven ohne Blendring eine sehr große Bedeutung hat, da die Blendeneinstellung im Blendenprioritätsmodus und im Handbelichtungsmodus voreingestellt ist. Im Digilux 3 oder DMC-L1 finden Sie im Menü System auch solche Funktionalitäten und Einstellmöglichkeiten, die nicht unmittelbar aufgerufen werden können.
Sie finden in jeder dieser Hauptkategorien mehr oder weniger viele Menüeinträge, die sich über eine entsprechende Anzahl von Bildseiten ausdehnen ( "drei Blätter für die Aufzeichnungsfunktionen, drei Blätter für die Grundeinstellung, vier Blätter für die Benutzereinstellung und zwei Blätter für die Wiedergabefunktionen). Die vorgenommenen Eingaben müssen - mindestens bei der von uns geprüften Digilux 3 - mit der Set-Taste am Bedienfeld quittiert werden; wer diesen bedeutenden Arbeitsschritt vergißt, wird früher oder später feststellen, daß seine Eingaben nicht wirksam geworden sind.
Im Gegensatz zu konventionellen Digitalkameras wird der LC-Bildschirm der Digilux 3 oder DMC-L1 nicht nur zur Darstellung der Menüführung und der Bildanzeige, sondern auch zur Vorschau verwendet. Gegenwärtig bieten nur wenige aktuelle Digitalrekorder (die Canon EOS 20Da, die FinePix S3 Pro, die künftige FinePix S5 Pro, die Olympus E-330, die Leica Digilux 3 und die Lumix DMC-L1 von Panasonic) die geringsten Beschränkungen in dieser Betriebsweise.
Eine Besonderheit ist ihnen zu verdanken: der sogenannte Live-MOS-Sensor, der von Panasonic gemeinsam mit Olympus entwickelte wurde und sich aufgrund seiner sehr charakteristischen Eigenschaften besonders für die Erzeugung eines "Live-Bildes" anbietet (u.a. weniger Erwärmung für die Vorschau als herkömmliche CCD- und CMOS-Sensoren bei ständiger Bildauffrischung).
Mit der Digilux 3, der DMC-L1 und der E-330 (, die eine andere Möglichkeit bietet, eine Vorschau auf den Bildschirm zu bringen) können Sie nicht nur den Bildausschnitt und die Bildschärfe überprüfen, sondern auch die Aufnahme und den Weissabgleich im Vorfeld steuern. Mit der Digilux 3 und der DMC-L1 arbeitet auch der Autofocus im Livebild.
Ein E-330, bei dem die Autofokussierung im Livebild-Modus B auch mit der Firmware-Version 1.2 oder höher arbeiten sollte, war während des Testes nicht verfügbar, so dass wir nicht überprüfen konnten, ob er sich genauso verhielt wie seine 4. Der Overhead-Modus der Digilux 3 oder der DMC-L1 kann einen solchen Vorgang nicht wirklich ersetzten; durch langes Gedrückthalten der Display-Taste werden die LCD-Kristalle des Bildschirms umgestellt. Was aber noch auf dem Display zu sehen ist, wenn man die umgekehrte Kameraperspektive von oben betrachtet, kann man allenfalls als "shadowy" einstufen.
Abgesehen vom lästigen "Klappern" des Spiegels gibt es noch einen weiteren Anlass, den Livebild-Modus der Digilux 3 oder DMC-L1 mit abgeschaltetem Autofocus zu nutzen (die Bild-Vorschau arbeitet übrigens nicht im AF-C-Fokus-Tracking-Modus): Weil der Sensor das Bild des elektronischen Suchers für den LC-Monitor im Livebild-Modus generiert, ist es möglich, bei der Handfokussierung mit beispielloser Genauigkeit zu fokussieren.
Sogenannte Front- oder Rückfokusprobleme, wie sie bei anderen Spiegelreflexkameras im Autofokus-Modus vorkommen können, sind hier kein Problem - und um das Ganze zu untermauern, gibt es bei der Digilux 3 oder DMC-L1 auch eine vier- oder zehnfach vergrößernde Lupe, die über das Bedienfeld beliebig im Live-Bild platziert werden kann und sofort nach dem Drücken des Auslösers wieder zur Normalansicht wechselt.
Die Fälle, in denen das vom Objekt aufgenommene Motiv nicht über den senkrecht montierten Porrosucher der Digilux 3/DMC-L1 über Reflektoren und Linsen in das lateral montierte Sucherokular gelenkt wird, sollten eher ungewöhnlich sein.
Optiken Das Standard-Paket beinhaltet die Digilux 3 oder DMC-L1 mit dem Leica D Vario-Elmarit 1:2,8-3,5/14-50 ASPH Dieses unter der Leitung von Leica zusammen mit Panasonic entwickelte Glas verfügt über einen Anschluß für das sogenannte FourThirds-System. Die Linsensysteme anderer DSLR-Anbieter (z.B. Canon, Nikon, Pentax/Samsung, Sony/Konica-Minolta) sind bereits etwas besser ausgestattet, wo Sie nicht nur eine Vielzahl von ultraschallgetriebenen und/oder optostabilisierten Objektiven finden, sondern auch einige Sonderkonstruktionen wie Shiftlinsen, Weichzeichner, Spiegelobjektive oder Fischaugen-Zooms.
Neben der herstellerunabhängigen Wahl bieten die FourThirds-Systeme jedoch noch weitere Vorteile, die die Linsensysteme anderer Anbieter aus Kompatibilitätsgründen mit dem 35mm-Standard und den damit zusammenhängenden Randbedingungen bisher nur teilweise oder gar nicht realisieren konnten. Weitere Besonderheiten der FourThirds-Objektive sind die starke Elektronikintegration der Linsen (Blendensteuerung und Autofokusantrieb befinden sich unmittelbar im Glas und werden elektrisch gesteuert), die Übertragung der qualitätsrelevanten Linsendaten an die Digitalkamera (so kann das Bildergebnis unter Beachtung der jeweiligen Abbildungsschwäche des jeweiligen Objektives optimal angepasst werden), die Updatemöglichkeit der Firmware für neue Softwareversionen der Steuerungssoftware für das Glas selbst (d).
Mit dem AF-Modus-Schalter auf der Rückseite der Digitalkamera und den benutzerdefinierten Einstellmöglichkeiten im Menü der Digitalkamera (AF+MF-Einstellung) werden die richtigen Werte (AFS, AFC, MF) eingestellt; während der Fokus im AFS-Modus abgeschlossen ist, wird der Fokus im AFC-Modus fortlaufend neu eingestellt. Allerdings kann die Steuerungselektronik der Digilux 3 oder DMC-L1 nicht viel mehr Energie aus dem bereits von Olympus DSLRs der E-Serie hergestellten AF-Modul entnehmen, so dass der Autofocus im AFS-Modus für die meisten alltäglichen Anwendungen geeignet ist, während man im AFC-Modus immer noch eine geringe Autofokusträgheit in schnellen Motiven oder komplizierteren Umgebungen (schnell laufende Fahrzeuge, abrupte Richtungsänderungen, sehr schnelle Bewegungsabläufe usw.) spürt.
Für eine aktuelle Digitalkamera sind drei Autofokusfelder (entsprechend einem Mittelkreuzsensor und zwei flankierende Zeilensensoren) schlicht zu wenig; nur die viel preiswertere D40 und die Olympus DSLRs verfügen über ebenso wenig Messfelder. Allerdings sollte der Auto-Fokus einer Digitalkamera über wenigstens fünf Halbbilder oder Sensorik verfügen, um Objekte oder Bilder sowohl im Hoch- als auch im Querformat aufzunehmen.
Bei der Digilux 3 oder DMC-L1 geschieht die Auswahl des AF-Bereichs entweder vollautomatisch oder per Hand; der gewählte AF-Bereich wird durch einen roten Punkt im Bildsucher oder - im Live-Bildmodus - auf dem LCD-Bildschirm angezeigt. Blitzgerät Besonders im frankophonen Raum trägt der Aufsteckblitz den Begriff "flash cobra", d.h. cobra-blitz, diese Kennzeichnung gilt auch für den integrierten Miniatur-Blitz der Digilux 3 oder DMC-L1.
Dieser zweistufige Auslösemechanismus ist nur bei der Digilux 3, der DMC-L1 und ihren Vorgängern (der Digilux 2 und der DMC-LC1) zu finden, und die Einzigartigkeit oder Cleverness dieses System ist, dass man mit dem integrierten Blitzgerät auch mittelbar oder unmittelbar gegen die Raumdecke aufblitzen kann. Bei der Digilux 3 oder DMC-L1 ist die Blitzleistung (LZ 10-11) gerade so hoch, dass man diese Beleuchtungsart nur dann wagt, wenn die Raumdecke maximal heller (idealerweise weiß) und nicht mehr als 1 bis 1,5 m überkopfhoch ist.
Bei der Digilux-3 oder DMC-L1 wird durch den speziellen Auslösemechanismus eine verhältnismäßig große Position des Blitzkopfes/Reflektors favorisiert (ca. 3,5 cm Entfernung zwischen Kopf und Objektivtubus), was "Dämonensicht" zu einem besonders raren Erlebnis macht. In den Blitzmodi gibt es jedoch eine Funktion, die bewirkt, dass der Blitzgerät vor dem tatsächlichen Blitzgerät einen roten Augenblitz auslöst.
Leica und die Firma Pansonic hätten dies jedoch speichern und statt dessen eine dieser besonderen Kamera-Funktionen bieten können, die die Aufnahmen automatisiert retuschiert und viel mehr Effekt hat als die Vorblitzmethode. Bei der Digilux 3 oder DMC-L1 fehlt jedoch eine solche Funktionalität und so kann man nur erfreut sein, dass der Kamera-interne Blitzgerät in dieser Beziehung so gut funktioniert.
Die Digilux 3 und DMC-L1 verfügen neben den gewohnten Blitzbelichtungseinstellungen (Automatikblitz, Zwangsblitz, Blitzabschaltung etc.) über weitere Blitzbelichtungsfunktionen in Gestalt eines automatischen Blitzbetriebs (jedoch ohne Blitzauslösung ), eine Blitzbelichtungskorrektur und eine Blitz-Langzeitsynchronisationsfunktion. Im Übrigen, auch wenn ein System-Blitzgerät (Panasonic/Leica oder FourThirds Standard) aus dem Zubehörsortiment auf dem TTL-Blitzschuh der Digitalkamera angebracht ist.
Dadurch wird zwar sichergestellt, dass keine speziellen Einstellmöglichkeiten erforderlich sind, wenn ein stärkerer Anlagenblitz an die Digitalkamera angelegt wird, dass sich der Außenblitz beim Zoom selbsttätig auf die am Objekt festgelegte Objektivbrennweite einstellt oder dass die Digitalkamera das im Blitzgerät integrierte automatische Zusatzlicht verwendet (dessen Bereich deutlich grösser ist als der der der Kamera) - andere Blitzgeräte bieten eine Reihe von zusätzlichen Zusatzkomfort.
Ärgerlich ist die Möglichkeit, dass die Serienbildaufnahme der Kameras auch bei Verwendung eines Fremdblitzes verriegelt ist. Die Digilux 3 oder DMC-L1 ist daher nur eingeschränkt für die Nachrichten- oder Pressfotografie geeignet. Zu beachten ist auch, dass bei älteren Blitzgeräten ohne TTL-Automatik und - über Adapter - auch Studioblitze an die Digilux 3 oder DMC-L1 angeschlossen werden können, da der Blitz-Schuh über einen genormten Blitzschuhkontakt verfügen kann.
Wie bei allen anderen Kameramodellen muss das Blitzlicht und die Blitzkamera dann allerdings von Hand justiert werden (bestenfalls halbautomatisch ), und alle Spezialfunktionen gehen verloren. Wenn die Digilux 3 und die DMC-L1 in vielen Punkten sehr ähneln, unterstreicht Leica in ihren Pressemeldungen, dass die Digilux 3 ein an die Bedürfnisse der Leica Kunden hinsichtlich Farbanpassung, Kontrast und Bildschärfe angepasste Profile hat.
Auch wenn die Bildqualitätsunterschiede letztlich nicht so ausgeprägt sind (keine der beiden Kameramodelle hat einen spürbaren Qualitätsvorsprung gegenüber der anderen), verweisen die folgenden Angaben zur Abbildungsqualität auf die Digilux 3, die uns von Leica bei der Erstellung dieses Testberichtes zur VerfÃ?gung gestellt wurde.
Wenn Sie sich besonders für die Qualität des DMC-L1 interessieren, finden Sie die zugehörigen Messwerte im Prüfprotokoll DCTau, auf das am Ende des Testes Bezug genommen wird. Vor allem Leica wird in der Industrie als mehr oder weniger konservatives Unternehmen angesehen, und die Gesamtkoordination der Aufnahmen in der Digilux 3 ist entsprechend gering.
Dadurch eignet sich die Digitalkamera besonders für den anspruchsvollen Benutzer, der seine Aufnahmen auch am Rechner bearbeiten möchte. Bei der Schärfung, wo viele andere Spiegelreflexkameras (vor allem im Einsteigerbereich) auf "scharfe" Aufnahmen eingestellt sind, während die Digilux 3 eher zurückhaltend ist.
Weder Störränder noch Farbfransen konnten bei der Auswertung der Aufnahmen festgestellt werden, nur die Lichter (zumindest im hellen Teil) dürfen sehr geringe Weißabstufungen aufweisen.
Wer bereits durch die unnatürliche Schärfe einiger Wettbewerbsmodelle "verdorben" ist, findet die Digilux 3-Bilder vielleicht zu schwach oder nicht ausreichend schärfer und möchte dann die interne Schärfung der Bildparameter der Digitalkamera verstärken. Nachteilig an der niedrigen Schärfe in der Basiseinstellung ist auch eine etwas geringere Bildauflösung, da die Spiegelreflexkamera nicht so starke Kontraste wie andere hat.
Insgesamt weist die Digilux 3 mit dem Leica D Vario-Elmarit 1:2,8-3,5/14-50 ASPH Setobjektiv jedoch eine gute Auflösungseffizienz in allen drei geprüften Objektiven auf und bietet dabei die ausgeglichensten Messresultate in der Mittellänge. Feinste Bilddetails werden nicht so offensiv verarbeitet wie bei anderen Spiegelreflexkameras, was sich durch die konservative Bildeinstellung der Kameras negativ auf die Eignung der Aufnahmen für die spätere Weiterverarbeitung am Rechner niederschlägt.
Auch in punkto Kantenschärfe sieht das Leica D Vario-Elmarit 1:2,8-3,5/14-50 ASPH auf der Digilux 3 gut aus: Bei mittlerer und großer Brenngröße erzielt das Vario-Elmarit extrem gleichmäßige Bildergebnisse mit einer über das ganze Aufnahmefeld hinweg außerordentlich homogenen Auflösungen. Dass dies nicht zu sehr von der Ausrichtung bestimmter Bildstrukturen abhängt, beweist die mittlere und auch nur leicht begrenzte richtungsabhängige Abhängigkeit der Bildauflösung in allen Brennweitenlagen - allerdings kann diese kleine Diskrepanz das gute Gesamtresultat in der Bildauflösung nicht wirklich vernebeln.
Dennoch kann die Digilux 3 nicht immer mit anderen Digital-SLR-Kameras der gleichen Auflösungsstufe und noch weniger mit den neuen 10 -Megapixel-DSLRs hinsichtlich der Bildauflösung Schritt halten. Tatsächlich hat die Digitalkamera eine gute bis sehr gute Kontrolle über das Rauschen - nicht zuletzt dank des LiveMOS-Sensors (dessen Bauweise für geräuscharme Bilder sorgt) und des leistungsstarken Venus Engine III-Prozessors, der über die notwendige Rechenleistung verfügt, um anspruchsvolle Rauschunterdrückungsalgorithmen auszuführen.
Die Rauschanteile, die vor allem in den mittel- bis dunkelblauen Bildpartien (mit - mindestens bei ISO 100 - einem hohen Anteil an Helligkeits- und Farbrauschen) auftreten, haben einen "weichen" Klangcharakter und wirken verhältnismäßig natürlich, wodurch die Auswirkungen der Störunterdrückung erst in den hohen Empfindlichkeitsniveaus (ab ca. ISO 400) immer deutlicher werden.
Leica und Digilux 3 haben eine ähnlich gute Kontrolle über die feine Bildstruktur. Sichtbar sind die Moirés vor allem bei horizontal und leicht schrägen Objekten, bei senkrechten Objekten sind sie sehr gering. Diagonalstrukturen weisen ein gut erkennbares Farbmoiré auf (was bedeutet, dass die Tiefpass-Filter des Digilux 3 Bildsensors schräg angeordnet sind); in ihrer Gesamtheit ergibt sich bei der Reproduktion von mittleren bis kleinen Strichen ein guter Gegensatz.
Wo wir gerade vom Gegensatz sprechen: Die Digilux 3 "verdaut" Motiv kontrastiert mit Helligkeitsdifferenzen von bis zu 8,4 Blenden bei ISO 100 Die Ausgabedynamik ist mit 252 (von 256 möglichen) Helligkeitsstufen sehr gut; die Tonwert-Wiedergabe ist in den helleren Bildbereichen etwas schwächer, in den mittleren (durch die höheren lokalen Kontraste) und in den Schattierungen wieder deutlich schwächer.
Als Alternative zur Mehrfeld-Messung (?ber 49 Halbbilder im Normalmodus und?ber 256 Halbbilder im Livebild-Modus) bieten die Digilux 3 und DMC-L1 eine Spot-Messung und eine mittig gewichtete Integral-Messung. Die Digilux 3 oder DMC-L1 verfügt über eine ähnliche Anzahl von Werkzeugen für den Weisskorrektur. Um den Weissabgleich zu verfeinern, wechselt die Digitalkamera in den Livebild-Modus und zeigt ein Diagramm im Monitor-Bild an.
Am Ende dieses Abschnitts einige Bemerkungen zur Dateigrösse der Aufnahmen und der verbleibenden Abbildungsleistung des eingestellten Objektivs. Der Digilux 3 wird standardmäßig mit einer 1 GByte-Karte ausgeliefert - und das ist auch angesichts der JPEG-Aufnahmen (ca. 14 MB pro Aufnahme im RAW-Format) eine entsprechende Speicherkapazität von bis zu 3 MByte.
Zur anderen Abbildungsleistung des Leica D Vario-Elmarit 1:2,8-3,5/14-50 ASPH lässt sich festhalten, dass das eingestellte Objektiv den Begriff Leica nicht entehrt. Sonstiges/Sonderfunktionen Wie jede Digital-SLR-Kamera kommt auch die Digilux 3 oder DMC-L1 weitestgehend ohne spielerische Merkmale aus und verlässt sich mehr auf praktische Funktions- und Ausstattungsmöglichkeiten.
Bei der Digilux 3 oder DMC-L1 wird die Tiefenschärfe nicht visuell im Optiksucher, sondern ausschliesslich auf dem LC-Bildschirm überprüft. Übrigens ist in den Bildparametereinstellungen auch ein Schieberegler für die Rauschreduzierung enthalten. In einem anderen Menüpunkt finden Sie eine weitere Rauschreduzierungsfunktion, die das sogenannte "Fixed Patternoise " aus dem Foto durch eine Form der doppelten Belichtung berechnet.
Olympus' Patentlösung gegen dieses Phänomen, der so genannten Überschallwellenfilter, wird auch in der Digilux 3 oder DMC-L1 eingesetzt und kommt erst beim Zuschalten der Digitalkamera zum Tragen (ebenfalls auf Kommando bei Olympus). Der optionale Elektrofernauslöser CR-DC1 (Leica-Version) oder DMW-RSL1 ( "Panasonic-Äquivalent") für die Digilux 3 oder DMC-L1 kann nicht nur für Eigenporträts oder Gruppenfotos verwendet werden. In Kombination mit der Spiegelsperrfunktion - verbunden mit der Selbstauslöserfunktion - macht dieses kleine Zubehör auch bei langen Belichtungszeiten Sinn.
Zu beachten ist, dass die Digitalkamera nur das TV-Signal abgibt, das im Wiedergabemodus von PAL auf NTSC umgeschaltet werden kann. Die Stromversorgung der Digitalkamera während des Netzbetriebes wird nicht über einen Netzstecker, sondern über eine Batterie-Attrappe realisiert. Selbstverständlich ist auch ein richtiger Akkumulator im Preis inbegriffen; die Lithium-Ionen-Zelle (7,2 V bei 1500 mAh) wird mit dem mitgeliefertem Batterieladegerät in ca. 130 min geladen und ist dann für weitere 300 (im Livebild-Modus) bis 450 Aufzeichnungen (nach CIPA-Standardprüfverfahren) geeignet.
Am Digilux 3 oder DMC-L1 befinden sich weitere Verbindungen in Gestalt eines SD/SDHC- und -MMC-fähigen Speicherkartensteckplatzes und einer PictBridge-fähigen USB-2. 0-Hochgeschwindigkeitsschnittstelle; je nach Anschlussart kann die Digitalkamera entweder als PTP-Gerät (Picture-TransferProtocol) oder als USB-Massenspeicher am Rechner oder am Printer angeschlossen werden. Die Leica Digilux 3 und die weitestgehend identische Lumix DMC-L1 von Pansonic schließen die Lücke zwischen Historie und Entwicklung.
Auch wenn die Qualität der Bilder und die Gesamtleistung auf einem sehr hohem Level liegen, kann es für die beiden Kameramodelle schwierig sein, die Mitbewerber zu schlagen. Die Konkurrenten der Digilux 3 und DMC-L1 haben mit ihren preisaggressiven 8- oder 10-Megapixelsensoren und teilweise etwas besseren Autofokus- und Blitzgeräten ihre eigenen Attraktionen, die für den einen oder anderen Käufer reizvoll sein können.
Letztendlich wird wohl das spezielle Gesamtkonzept der beiden Vier-Dritte-Schwestern die entscheidende Entscheidung sein - denn so etwas wie die Digilux 3 oder DMC-L1 gibt es nicht!