Auch beim Entpacken der Digitalkamera ist offensichtlich, dass an dieser viel mehr dran ist, als ihre filigrane Optik suggeriert. Das ultraleichte Kit-Objektiv bedeutet, dass die Fotokamera nur etwas mehr als 430g aufnimmt. Der Kamerakörper hat ein Gewicht von fast 320 g, was nicht unerfreulich ist und das gute Preis-Leistungs-Verhältnis betont.
Die Griffleiste und die Gummibeschichtung bieten nicht die Unterstützung, die Sie von Olympus gewöhnt sind. Wenn der Pen Lite diese Gummibeschichtung an der Vorderseite hätte, wäre er weit weniger edel, aber viel mehr Griff. Schärfe und Belichtungszeit können einfach gehalten werden und der Auslöser erfordert exakt die passende Einwirkung. Der Bildschirm im 16:9-Format hat mit 460.000 Pixeln eine etwas geringere Auflösung als seine große Schwester. 2.
Sie ist brilliant und übersichtlich und zeigt das Bild des Suchers im 4:3-Format. Der Olympus E-PL3 hat nicht die Beweglichkeit eines seitlichen Dreh- und Schwenkmonitors wie der E-5, aber das ist ziemlich schmerzhaft, da er für Aufnahmen am Boden nahezu horizontal hochgeklappt werden kann und sogar Überkopfaufnahmen erheblich vereinfacht werden.
Unmittelbar neben dem Bildschirm über der kleinen Vertiefung befindet sich der Video-Trigger, der mit einer kurzen Zeitverzögerung reagiert. Durch die Aufnahme des Bildes im 16:9-Format verändert sich die Anzeige auf dem Bildschirm und es wird ein anderer Bildabschnitt als ursprünglich dargestellt aufgezeichnet. Die Anzeige stellt dann permanent den Videobildabschnitt dar. Für den Daumendruck ist auch das Vierwegepaddel mit drehbarer Lünette leicht zugänglich, mit dem sich Bildparameter wie Blitzeinstellung und Belichtungskompensation oder, im Blendenprioritätsmodus, die Blendeneinstellung einstellen lassen.
Zwei weitere kleine Taster dienen dazu, die Dichte der Informationen auf dem Bildschirm zu verändern oder das Menu aufzurufen. Das Gewinde des Stativs ist ebenfalls passend zum Stativgehäuse aus hochwertigem Stahl gefertigt, befindet sich aber neben der Lichtachse und zu nahe am Akku. Alles in allem müssen die Designer von Olympus für ihre hervorragende Leistung gewürdigt werden: Obwohl die Eingaben gut leserlich und schön gehalten sind, ist es schwierig, sich zu erinnern, wo Olympus die individuellen Einstellungen hat.
Der Olympus Pen E-PL3 muss als Systemkamera mit vollwertigen SLR-Kameras vermessen werden können. Für perfektionistische Anwender ist eine wesentlich schönere Methode empfehlenswert: Wird "AF+MF" im Fokusmenü im P-, A-, S-, E-, und Kunstmodus eingeschaltet, reicht eine kleine Drehung des Fokusringes und das Bild erscheint in einem etwa 5-fach vergrösserten Ausschnitt.
Die E-PL3 bietet als Konzession an die sorglose Fotografie verschiedene Szenemodi, für die Fototipps und Designempfehlungen auf dem Bildschirm dargestellt werden können. Wenn Sie es lieber selbst machen möchten, wählen Sie das Raw-Format. Die Olympus Software "Viewer 2" ist jedoch sehr schwer zu bedienen, sie stellte offensichtlich höchste Ansprüche an den Standard.
Oder es gibt keinen Raw-Konverter für Adobe Photoshop CS 6 Adobe Camera Raw 6. Da sich die Software mit Hilfe von EPL3 noch in der Beta-Phase befand, konnten wir sie nicht ausprobieren. Belichtung und Weissabgleich werden auf dem Bildschirm dargestellt und es können Histogramme und Überbelichtungswarnungen eingeblendet werden.
Die sogenannte "Multi-Display"-Funktion stellt eine Variante des Weißabgleiches Seite an Seite dar, wodurch die Vorschaubilder etwas zu gering sind. Der Pen Lite hat keinen eingebauten Blitzkopf, Olympus bietet dafür einen Mini-Blitz. Der Zubehör-Schuh versieht den Kleinen mit Energie und Belichtungsinformation und arbeitet daher exakt wie ein Einbaublitz.
Um das Bild aufzunehmen, muss es von hand zusammengeklappt werden, so dass der Weg zur Lichtachse grösser ist als bei Einbauten. Aber auch die Performance ist nicht besser als bei den herkömmlichen Festblitzen und die Beleuchtung des 28 mm breiten Winkels greift nur mit ca. einem Blendenverlust in die Ecke.
Doch die Blitzgeräte der Olympus R-Serie können mit dem kleinen Gerät fernbedient werden. Dennoch ist die Videofähigkeit der E-PL3 wesentlich besser als die vieler Kompaktkameras und kann mit den großen System-Kameras durchaus mitgehen. Die Aufnahme erfolgt in Full HD mit 30 Frames pro Sek., entweder im kompaktem AVCHD oder im geeigneteren Motion-JPEG-Format zur Bearbeitung.
Der Pen-Lite erreicht im Fotomodus mit 4,9 Bilder pro Sek. in voller Auflösung mehr als seine große Schwestern, was laut Olympus durch den neuen Shutter der E-PL3 und der E-PM1 möglich wird. Bei etwa elf JPGs ist der Arbeitsspeicher jedoch gefüllt und wird mit gemäßigten zwei Frames pro Sek. fortgesetzt.
Beim Hinzufügen des Rohformats sinkt die Bildrate auf weniger als ein Einzelbild pro Sek. nach nur etwa sechs Teilbildern. Die E-PL3 ist jedoch wesentlich kürzer als die E-P3 und wer auf Schnelligkeit setzt, sollte dieses "kleinere" Gerät wählen. Olympus ergänzt sein Angebot um attraktive helle Fixbrennweiten.
Wenn das noch nicht genug ist, können Sie weiterhin einige Optiken aus der Analogzeit benutzen. Auch bei alten Objektiven klappt das gut, da die zu regelnde Objektivbrennweite auch manuell in das Gerät eingetragen werden kann. Neben den Objektiven hat Olympus eine großzügige Menge an Plastik verwendet. Das Zoom-Ring arbeitet leichtgängig, der Autofocus ist sehr hoch und der Zoom-Bereich von 28-84mm (KB) ist für viele Standard-Situationen ausreichend.
Die Tiefenschärfe bei geöffneter Öffnung ist jedoch so klein, dass sie für die Auge gerade noch ausreicht, selbst die Wurzel der Nase ist nicht mehr scharf. Besser ist es, den Autofokus manuell einzustellen, wodurch die Lupe des Suchers im rechten Augenblick ein- und ausgeschaltet wird. Das gibt dem Fotografen eine sprunghafte Bildschärfe exakt dort, wo er sie haben möchte.
Der Naheinstellbereich beträgt ca. 40 cm, was für sehr enge und großformatige Porträts völlig ausreichend ist. Die Schärfe ist bereits bei geöffneter Apertur über das ganze Bild sehr ausgeglichen und nimmt über die Apertur 16 hinaus nur geringfügig ab. Mit mehr als 40 Zeilenpaaren pro mm (lp/mm) ist die Bildauflösung auch bei geöffneter Apertur gut.
Das Dimmen führt auch hier zu keinem Schärfeverlust, aber ab der Apertur 11 nehmen die beugungsbedingten Einbußen zu. Mit Kantenverdunkelung kommt es zu einem leichten Rückgang von der Hälfte auf 2/3 der Blendenwerte an den Kanten. Auch bei normaler Brennweite ist der Fokus praktisch verzerrungsfrei. Selbst bei geöffneter Apertur werden 46 lp/mm erzielt, bei einer Mindestblende von F1,8 bis F2 gar knapp 50 lp/mm.
Diese wird bis zur Öffnung 5.6 beibehalten und nimmt dann wieder ab. Nur wenn die Blendenöffnung vollständig geschlossen ist, verringert sich die Bildauflösung unter 40 lp/mm. Wie bei der chromatischen Abweichung ist die Randabweichung sehr niedrig, die Verzerrung sehr leicht polsterförmig und die Randabdunkelung nicht sichtbar. Das Optimum an Blendenöffnung als Kompromiß zwischen höchster Bildschärfe und Homogenität bis zum Bildrand beträgt etwa 5,6 bis maximal acht Dieses Objekt für weniger als 300 EUR hat das Richtige!
Olympus hatte schon immer Probleme, mit der Konkurrenzsituation durch den kleinen Sensor Schritt zu halten. Beim E-PL3 Stift beginnt dies mit der Lichtempfindlichkeit. Keine der Nennwerte wird unterschritten, die Eigenempfindlichkeit des Fühlers ist immer noch der spezifizierten ISO 200 am nächsten. Die größte Sensitivität wird gemessen unter ISO 9001, Olympus hingegen unter 12.800.
Ist sie bis ISO 800 noch vollständig in Ordnung und nicht sichtbar, erhebt sie sich signifikant darüber. Schließlich ist wenig Farbgeräusche zu erkennen, die Olympus-Techniker haben es bis ISO 3.200 im Blick. Die E-PL3 verarbeitet die Farben gerne. Der Olympus tendiert dazu, leicht zu übertreiben, besonders in den Rot-, Grün- und Blautönen, die sehr präzise reproduziert werden.
Schlussfolgerung Der Olympus Pen E-PL3 ist eine wunderschöne, kleine, aber seriöse System-Kamera.