Die Panasonic Lumix DMC-GF1 ist einfach, sieht aber noch eleganter aus. Der GF1 ist in seinen Maßen vergleichbar mit dem Olympus E-P1. Der GF1 ist auch in Perlmuttweiß, Weiß, Gelb oder Titansilber erhältlich.
Es ist nicht einhändig, die zweite Zeiger sollte die Fotokamera immer entweder auf dem Glas oder auf der rechten Seite des Gehäuses abstützen, was noch genügend Platz für die Hände gibt. Trotzdem ist der GF1 sehr gut in den Händen, was sich nicht zuletzt durch sein ausgewogenes Eigengewicht (ca. 345 Gramm ohne Linse) und den extrem stabil aussehenden Körper auszeichnet.
Der Clou ist jedoch, dass Sie das Lenkrad betätigen können, um seine Funktionen zu ändern (z.B. von Blenden- auf Belichtungszeit). Es ist mit einem Sicherheits-Chip ausgerüstet, der von der Digitalkamera angefordert wird - d.h. "nur original Panasonic Batterien arbeiten, die mit 70 bis 100 EUR einen recht hohen Gegenwert haben.
Obwohl der GF1 keinen integrierten Bildsucher hat, ist ein elektronischer Bildsucher als Zusatzgerät für ca. 230 EUR erhältlich. Diese wird auf den Blitz-Schuh aufgesteckt und über eine Spezialbuchse auf der Rückseite der Kamera elektronisch mit dem GF1 verbunden. Um bis zu 90 nach oben zu schwenken, lässt sich der Bildsucher aus vielen Blickwinkeln betrachten.
Der Wechsel zwischen Bildsucher und Display geschieht über eine Schaltfläche auf der rechten Seite des Suchers. Die Bildqualität des GF1 wird durch das Live-Bild nicht beeinträchtigt - weder im Zielsucher noch auf dem Monitor. Das Menü ist ganz schön klassizistisch - wer eine Panasonic hat, kann alle.
Die Menüführung im Modus "Intelligente Automatik" (iA) ist sehr klar, während sie in den Kreativ-Programmen P/A/S/M sehr umfassend ist und fast keine Ansprüche offenläßt. Bei der manuellen Einstellung der Belichtungszeit wird das Bild nicht an die gewählte Belichtungszeit angepaßt, auch wenn der Verschluss zur Hälfte gedrückt wird.
Viele " kleine Helfer " helfen dem Einsteiger beim Handling des GF1. Darunter das automatische, intelligentes System von Panasonic, auf das Sie sich sehr gut stützen können. Mit der intelligenten Kontrastregelung dagegen werden kontrastreiche Sujets erkannt und in den ansonsten dunklen Schattierungen detaillierter dargestellt.
Sogar der visuelle Stabilisator im Glas wird von der automatischen Steuerung kontrolliert. Das mechanische Öffnen des eingebauten Blitzes ist zunächst schwierig zu erkennen und hebt den GF1 klar vom Olympus-Wettbewerb ab. Das Blitzgerät kann sich auch im automatischen Modus nicht selbstständig öffnen, so dass Sie dies manuell tun müssen.
Der System-Blitzschuh ist für eine System-Kamera eine Selbstverständlichkeit, an die Olympus- und Panasonic-Blitzgeräte angeschlossen werden können. Unglücklicherweise verfügt der GF1 über keine drahtlose Blitzsteuerung. Nur ein externes Blitzgerät mit schneller Synchronisation kann hier helfen. Bereits ein Jahr nach seiner Markteinführung kann das Micro Four Thirds Objektiv acht Objektive anbieten.
Die kleine Brennweite von Micro Four Thirds (Bajonett-zu-Sensor-Abstand) (ca. 20 mm) ermöglicht nicht nur eine kompakte Bauform, insbesondere bei Weitwinkelobjektiven, sondern auch konkurrenzlose Anpassungsmöglichkeiten. Vier Drittel der Objektive sind per Adapter elektrisch verträglich, je nach Linse arbeitet der Autofocus. Insbesondere für Inhaber von Leica-M-Objektiven empfiehlt sich ein Besuch der Leica-M.
Allerdings muss bei allen Linsen der Verlängerungsfaktor 2 beachtet werden, da für die Mikroskopie ein kleinerer Fühler als das volle Format verwendet wird. Der Autofocus ist auch bei schwachem Umgebungslicht überraschend scharf, im Unterschied zum olympischen Stift E-P1, der in unserem Versuch viel zu schnell ausgeschieden ist.
Mit 23 "virtuellen" Autofokuspunkten detektiert die Lampe Flächen, der Autofokuspunkt kann aber auch beliebig auf dem Display verschoben werden. Das ermöglicht eine präzise Fokussierung - genauer als mit jedem beliebigen Optiksucher, egal wie gut. Bei Panasonic wird die Bildstabilisation über die Linsen durchgeführt. Damit entfällt aber auch die Notwendigkeit einer Stabilisierung des Bildes je nach Linse.
Andererseits verwendet Olympic einen Bewegungssensor im Kamera-Gehäuse, um jedes einzelne Objekt zu stabilisieren. Die Panasonic DMC-GF1, als Systemkamera mit austauschbaren Objektiven, muss für die Abbildungsqualität mit der DSLR verglichen werden, auch wenn sie den geringeren Abstand zum APS-C oder Vollbild hat. Dabei musste sich die Lösung sowohl im Prüflabor als auch in der Anwendung bewähren, wodurch die Labormessung vor allem der objektiven Vergleichbarkeit diente.
Zusätzlich zum Standard-Zoom wurden im Prüflabor auch der 20mm-Pancake, ein angepasstes 50mm-Makro von Olympus und das 7-14mm-Weitwinkelobjektiv von Panasonic gemessen. Allerdings sinkt die Kantendimmung durch das Dimmen vor allem im Weitwinkelbereich erheblich, ist aber auch beim Dimmen nicht zu sehr. Der maximale Dynamikbereich der ISO 800 beträgt 8,2 Blenden, bei ISO 1600 oder 3,200 sinkt er signifikant auf 7,2 oder 6 Blenden.
Dagegen ist die Kompression wieder gut eingestellt. Der Weissabgleich ist auch recht sicher, das einzige Problem ist hier das warme künstliche Licht, zum Beispiel von Glühbirnen oder Teelichtern, das der GF1 im Automatikbetrieb, d.h. mit rot-orangem Farbstich, recht warmt. Das automatische System funktioniert zwar sicher unter Leuchtstoffröhrenlicht, ist aber nicht 100% regelbar.
Hierbei sind sowohl die Auswahl der Farbtemperatur als auch die Feineinstellung hilfreich, aber der GF1 ist auch in der Lage, z.B. eine Grautabelle für den Handweißabgleich zu messen. Das elegante Äußere, die hochwertige Ausführung, die vergleichsweise einfache und übersichtliche Handhabung und die umfangreiche Ausrüstung der Panasonic Lumix DMC-GF1 sind schlichtweg nicht zu kritisieren.
Während der olympische Stift E-P1 in der Abbildungsqualität deutlich übertroffen wird, zeichnet er sich durch einen großen Detailreichtum wie Dynamikbereich, Schwarzpegel und Bildrauschen bei hoher Empfindlichkeit aus. Der GF1 ist beim Autofocus jedoch nicht nur vom Stift abhängig, sondern auch von einigen Einsteiger-DSLRs - die pure Auslösungsverzögerung ist selbst auf professionellem Level.
Diejenigen, die dem Micro Four Thirds Prinzip zustimmen, können den GF1 kaum ignorieren.