Allerdings hat die kompakte Bauweise ihre Fallstricke, denn mit normalen Fingern gleitet der kleine Zeigefinger gern vom unteren Rand der Fotokamera ab. Andere Komfortfunktionen, die den großen Schwesternschwestern zur Verfügung stehen: ein frontseitiges Zifferblatt (nur K20D) zur noch schnelleren Erfassung diverser Aufzeichnungsparameter (z.B. gleichzeitiges Einstellen von Verschlußzeit und Blende), eine oberes Flüssigkristall-Display (auch als Status-LCD bezeichnet) zur sofortigen Steuerung der wichtigen Einstellungen der Kameras und ein Pentaprismensucher (die K-m und K200D besitzen Spiegelpaneele für die Prismenfunktion).
Die grösste Kritik am Bildsucher ist jedoch nicht die Helligkeit des Suchers, die Feldabdeckung (96 %), die Grösse des Sucherbilds (0,85fache Vergrößerung), das Sucherbild (Austrittspupille oder -abstand von 21,5 mm) oder der Informationsinhalt der LCD-Leiste (der als recht vollständig bezeichnet werden kann), sondern das Nichtvorhandensein von Beschriftungen für die fünf AF-Messfelder der Spiegel.
Sie wissen also nie ganz sicher, wo im Foto die Fokussierung stattfindet! Die Kamerabedienung wird über den 6,8 cm großen Farb-Bildschirm (2,7" TFT-LCD) auf der Rückseite der Digitalkamera vorgenommen. Obwohl die Einzelpositionen des Programmwahlschalters, d.h. die verschiedenen Aufnahmeprogramme und die Funktionen aller Kameratasten in Wort und/oder Schrift, auf Knopfdruck kurz erläutert werden können (Fragezeichen-Taste) - nicht aber die Funktionen der Einzelmenüpunkte!
Pentax blieb auf halber Strecke liegen. Wenn Sie das Hilfesystem der Digitalkamera für unnötig halten, können Sie dem Fragezeichen-Button eine andere Funktionalität zuordnen; es gibt jedoch kein Benutzer-Menü wie Canon (MyMenu) oder Nikon (User Defined Menu) auf dem M-m. Auch an der Unterseite der Digitalkamera wirkt sie ordentlich - das Metallstativgewinde liegt gut in der Optik und hat als einziger Nachbar das Akkufach, dessen abschließbarer Verschluss auch mit einer kleinen bis mittleren Stativ-Schnellwechselplatte geöffnet werden kann.
Die preiswertesten Einsteiger-DSLRs verfügen bereits über eine Livebild-Funktion (derzeit Canon EOS 1000D, Olympus E-420 und Sony Alpha 300), aber Pentax und K-m müssen sich noch mit der viel praktischeren Testbild-Funktion auseinandersetzen.
Sie wird - und das gibt es nur bei Pentax und Samsung - durch magnetische Kräfte im Schwebezustand festgehalten und kann bei Notwendigkeit in alle Himmelsrichtungen (nach oben, unten, oben, rechts, oben, hinten, links, leicht gekippt) verschoben werden, um die zitternden Bewegungen der Hand des Fotografen aufzufangen. Auch in der Anwendung arbeitet diese Form der Bildstabilisation sehr gut (laut Pentax erreicht man bis zu vier Verschlusszeiten mit Verwacklungsschutz) und das bei allen Optiken (nach Festlegung der Brennweiten auch bei bisherigen Objektiven).
Einziger Wermutstropfen dieser Technik: Im Unterschied zu Systemen zur Bildstabilisierung mit Verwacklungskompensation durch bewegte Objektive im Sucher wird das Bild nicht gemildert und die Auswirkung des Bildstabilisators kann nicht optisch beobachtet werden. Das Dust Removal System hat sich in der Anwendung als weniger effektiv herausgestellt, z.B. bei anderen Pentax DSLRs, aber es gibt immer noch die Dust Alert Funktion, die Ihnen graphisch anzeigt, wo Sie den Pinsel oder den optionalen Reinigungskugelschreiber O-ICK1 (oder ähnlich) auftragen müssen.
Es stehen Ihnen umfassende Bildparameter -(Vor-)Einstellungen, eine ganze Serie von Digitaleffektfiltern (u.a. Stern-, Unschärfe-, Farbtasten- und Farbeffektfilter) und Nachbearbeitungsfunktionen ( "Bild beschneiden und später auflösen") sowie eine große Anzahl von Personalisierungsoptionen zur Verfügung. Dazu kann ein externer Systemblitz entweder unmittelbar am Blitzschuh der Digitalkamera angebracht werden oder - sofern vom Blitz getragen - unter Aufrechterhaltung der ( (P-)TTL)-Blitzmessung und -steuerung kabellos vom On-Board-Blitz gesteuert werden.
Lens Es gibt auf dem gesamten Kamera-Markt fast nur zwei Anbieter, deren Abwärtskompatibilität auf die ältesten Optiken aus der Zeit vor den ersten Autofokussystemen zurückgeht: Pentax und Nikon (abgesehen von den entsprechenden Kooperations-Partnern Samsung und Fujifilm). Nikon ist dabei, diese Vereinbarkeit mehr und mehr zu begrenzen (auch wenn einige Autofokusobjektive nur mit den Einstiegsmodellen arbeiten), wird es (vorerst) bei Pentax bleiben.
Grundsätzlich können alle so genannte K-Mount-Objektive von Pentax, Ricoh, Cosina & Co. an das K-m angeschlossen und verwendet werden; maximaler Tragekomfort durch automatische Fokussierung, Multifeldmessung, elektronische Blendentransmission usw. jedoch nur mit jüngeren Optiken (ab ca. 1987) zu haben. Falls Sie keine solchen "alten Juwelen" zum Anschluß an Ihr K-m haben, können Sie die Digitalkamera auch zusammen mit dem mitgelieferten Objektivapparat benutzen (die Digitalkamera ist ohne Linse nicht erhältlich) oder Ihre eigene Erweiterungsausrüstung aufstellen.
Es ist jedoch nicht so einfach, das passende Glas zu bekommen. Auch wenn die Wahl dank umfangreicher Abwärtskompatibilität groß ist, kann sich ein leicht an das K-m anschließbares und alle notwendigen Funktionalitäten unterstützendes Glas als untauglich herausstellen. Das liegt daran, dass es in der Abbildungsqualität nicht mit dem K-m übereinstimmt.
Dies ist das große Manko bei allen Digital-SLR-Kameras: Wenn das Kameraobjektiv nicht bereits für ein spezielles Kameratyp entwickelt wurde, kann es bei angeschlossener Spiegelreflexkamera eine sehr gute Abbildungsqualität liefern und bei angeschlossener nächster Spiegelreflexkamera (gleiche Bauform, anderes Modell) Schwachstellen aufweisen. Am einfachsten ist es, das Fotoobjektiv an der Fotokamera zu testen und vor dem Einkauf ein paar Testaufnahmen damit zu machen.
In der Grundausstattung wird das K-m mit dem pentax lens smc DA L 18-55mm 1:3,5-5 ausgeliefert. 6 AI. Lesen Sie später mehr über die erwartete Qualität des Bildes (siehe Abschnitt "Bildqualität"). Das smc-DA L 18-55mm 1:3,5-5. 6 Alu ist bis auf einige Objektive (inkl. Bajonett) aus Kunststoff. Durch die geringe Belastung, die das Kameraobjektiv auf die Linse aufbringt, sollte dies kein Hindernis sein.
Auch bei der heutigen Kunststoffqualität müßte man das Glas über einen langen Zeitraum hinweg sehr oft austauschen, so daß das Bayonett durch Abrieb "verschleißt"; man kann nur fürchten, daß das Objektivbajonett (auf der Kameraseite verbleibt es aus Metall) bei einem unglückseligen Fall der Fotokamera abreißt. Aufgrund des geringeren Objektivdurchmessers der DA-Objektive (die für den kleinen Sensor der digitalen SLR-Kameras dieser Kategorie ausgelegt sind), wird das smc-DA L 18-55mm 1:3,5-5. 6A wird nicht für Pentax 35mm SLR-Kameras verwendet.
Die Fokussierung des Objektivs zeigt sich bereits an den leicht schrill wirkenden, batteriebohrähnlichen Antriebsgeräuschen. Dank der entsprechenden elektrischen Anschlüsse am Bayonett ermöglicht der K-m auch den Anschluß solcher Linsen mit einem sogenannten SDM-Antrieb ( "Silent Drive Motor"), bei dem sich der Fokusmotor nicht nur im Glas befindet (die anderen Linsen wie das eingestellte Glas werden über eine Art "Antriebswelle" von einem in die Kamera eingebauten Mikromotor fokussiert), sondern auch beim Fokussieren kaum zu hören ist.
Die SDM-Objektive sind bei Pentax-Kunden kontrovers, ob sie nun ohne einen solchen "Ultraschall"-Antrieb rascher als Autofokus-Objektive sind; während die SDM-Technologie bisher den teureren und spritzwasserfesten Hochleistungsobjektiven der DA*-Serie vorbehalten war, ist die smc DA 17-70 Millimeter 1:4. 0 AL[IF] SDM auch das erste der DA-Serie mit SDM-Antrieb. S, AF.C-Fokussierung und AF.A-Modus Auto), nimmt die Digitalkamera das Hauptobjekt sowohl im Querformat als auch im Hochformat auf.
Wenn Sie den AF/MF-Schalter - wie bei anderen Fotoapparaten - nur in die gewünschte Stellung bewegen oder bei Linsen mit Quick-Shift-Focus-Funktion nur den Fokusring umdrehen. Die K-m enthält einen 10,2 Megapixel CCD, wie er auch bei der K200D und K10D verwendet wird.
Zusätzlich gibt es einen leistungsfähigen Kamera-/Signalprozessor namens PRIME (Pentax Real-Image Engine ) und ein Objektiv der dritten Objektivgeneration, so dass die Verbindung von Optiken und Elektroniken als reif angesehen werden sollte. Vom K-m ist keine wirklich schlechtere Abbildungsqualität zu erwarten. Der K-m. Zum Beispiel ist die Bildauflösung in Verbindung mit dem eingestellten Objektiv smc-DA L 18-55mm 1:3,5-5. 6 AI mit offenem und geschlossenem Blendenwert nur auf mittel.
Die Tatsache, dass die geringen Auflösungen hier vielmehr auf das verwendete Glas zurückgehen, verdeutlicht die wesentlich höhere Auflösung mit dem smc D-FA 1:2. 8 50mm Makro (siehe entsprechendes aufladbares DCTau-Testprotokoll). Wenn man das Makroobjektiv in der Kurz- und Mittelbrennweite um ein bis zwei Blendenstufen schliessen muss, damit die optische Randverdunkelung verschwinden kann und das Makroobjektiv in der Kurzbrennweite in Zylindern registriert wird, ist das Makroobjektiv (allerdings wesentlich teurer und an einen grösseren Abbildungskreis angepasst) nahezu verzerrungsfrei und weist eine leicht starke Abschattung bei geöffneter Apertur auf.
Bei dem Geräuschverhalten kann man die unscheinbare Performance jedoch nicht auf das Glas anrechnen. Exposure und Weissabgleich stehen dagegen weitestgehend unter der Kontrolle von Pentax. Auch wenn der automatisierte Weissabgleich bei glühendem Licht beim K-m scheitert (was auch zu einem starken Rot-Orange-Guss führt), ist dies ein marken- und modellübergreifender Vorgang, und die Digitalkamera verfügt über eine große Anzahl von Eingriffs- und Ausrichtmöglichkeiten.
Durch die zahllosen Einstell- und Parametrierungsmöglichkeiten des K-m sollte jeder die Möglichkeit haben, die Qualität des Bildes nach seinem eigenen Gusto einzustellen. Schlussfolgerung In Japan wirbt Pentax für die K-m als Familien-Kamera und wendet sich auch spezifisch an die Haushaltsfrau in der Werbebranche (weshalb sie sich in einigen Internet-Foren bereits den Beinamen "K-m[ama]" gegeben hat). Obwohl die umfangreichen Einstell- und Erweiterungsoptionen (RAW-Modus, Verschlusszeiten - und/oder Blendeneinstellung, erweiterter Weißabgleich, semiprofessionelles Blitzgerät usw.) auch für den anspruchsvollen Anwender interessant sein können, ist der K-m aufgrund des Fehlens von AF-Messmarken, der fehlende Dimmtaste und des verbesserten Staub- und Spritzschutzes der teureren Pentax DSLRs nicht für ihn geeignet.
Vor allem aber hätten wir von Pentax mehr Fortschritt im Geräuschverhalten seiner Kamera erwarten können; ein realer Live-Bildmodus (statt der nur unter Vorbehalt geeigneten Testbild-Funktion) wäre auf der K-m sicher nicht unangebracht.