Zu allen Modellen sind zusätzlich enthaltene PDF-Dokumente und -Dokumente verfügbar.
Sie gehörte nicht zu den damals bekannten Unternehmen der Fotoindustrie wie Canon, Minolta, Nikon, Peñtax oder Olympic, sondern war ein "Outsider". Sony, den meisten Fotoenthusiasten bestens bekannt durch Walkman und Videorekorder, hat der Presse in Europa ein neuartiges Verfahren vorgestellt, um die Fotowelt zu verändern.
Man nannte dieses Gerät Magnetic Videokamera (kurz: MAVICA). Der Mavica war eine Digitalkamera, die Fotos auf 2-Zoll-Disketten abspeicherte. Dies war zunächst nur der Grundstock für den Wechsel vom Analog- zum Silberhalogenidfilm zur Digitalfotografie. Denn die Mavica hat die Aufnahmen bereits mit einem CCD-Bildwandler aufgenommen, aber nicht in digitalisierter Version, sondern als analoge Videosignale auf der Festplatte gespeichert.
Es war möglich, die Aufnahmen auf einem Fernseher mit einem passenden Player darzustellen; wollte man sie jedoch auf einem damals noch in den Anfängen befindlichen PC verarbeiten, musste man zunächst das Bild mit einer Analog/Digital-Wandler-Karte aufzeichnen. Für die Entwicklung der Aufnahmen war kein chemisches Verfahren erforderlich.
Als Spiegelreflexkamera konzipiert, hatte die Kamera ein Wechseloptik. Als elektronisches Herz der ersten Maschine diente ein 10 x 12 Millimeter kleiner CCD-Chip mit einer Sensitivität von ISO 200 und einer Bildauflösung von 570 x 490 Pixeln. Auf den " Mavipak " getauft hat die Firma bis zu 50 Farbabbildungen gespeichert.
Obgleich die ursprüngliche Mavica ein Vorbild war, erkannten viele Produzenten das Potenzial dieses Systems und in den darauffolgenden Jahren wurden unzählige Modelle von sogenannten Standbildkameras geboren. Canon testete in einem Feldtest bei den Sommerspielen 1984 in Los Angeles die kabellose Bildübertragung mit einem eigenen Standbildsystem.
Mit Hilfe dieser Videokamera, die einige Jahre später als Canon RC-701 veröffentlicht werden sollte, wurden über die Telephonleitung Fotos der Spiele an die Japanerzeitung Yomiuri Shimbun gesendet. In weniger als 30 min erreichten die Fotos die Redaktionen von Yomiuri Shimbun über den Pazifik und wurden in der folgenden Zeitungsausgabe abgedruckt.
Nach zwei Jahren (Juli 1986) war die Modellreihe für den Verkauf bereit. Bei 390.000 Euro (damals ca. 3.900 Mark oder ca. 1.950 Euro) für die Fotokamera und 11-66 mm/F1. 2-Zoom zielte die Modellreihe vor allem auf den Profimarkt - insbesondere die Zeitungsdruckmaschine. Die 2/3 " CCD-Chips der Modellreihe RC-701 hatten eine ISO 200 entsprechende Sensitivität und eine Bildauflösung von nur 187,200px.
Der RC-701 hatte einen Schwenkspiegel ähnlich wie normale 35mm Spiegelreflexkameras, mehrere Programmautomatik, eine Blendenpriorität, einen Schnellaufnahmemodus mit bis zu 10 Einzelbildern pro Sek. und Belichtungszeiten von 1/2.000 bis 1/8 Sek. Die Fotos wurden - wie schon bei der Sony Mavica - auf 2 inch Diskette zwischengespeichert. Canon's RC-701 war die erste Standbildkamera auf dem heutigen Weltmarkt.
Der Erzrivale von Canon, der nicht lange auf sich warten lassen wollte. Bereits 1985 hatte die Firma auf der Photokina ihren Prototyp einer Profi-Fotokamera, die SVC ( "Still-Videokamera" ), vorzustellen. Der SVC von Canon hatte (wie der Canon RC-701) einen 2/3"-CCD, jedoch mit 300.000 Pixeln eine wesentlich bessere Auflösungen. Der SVC hatte einige Gemeinsamkeiten mit Nikons klassischer 35mm SLR, der so genannten ?F801?, und kam mit zwei kamera-spezifischen Optiken (jeweils mit 6 mm/F1. 6 und 40 mm/F1.4 Festbrennweiten).
Der SVC von Nihon benutzte auch 2-Zoll-Disketten, um seine Images zu sichern. Im Jahr 1988 kam die erste Standbildkamera von Nihon auf den Markt, die QV-1000C. Die Canon RC-701 war als Satz oder als Einzelgerät erhältlich, die QV-1000C jedoch nur als Satz, zusammen mit zwei Zoom-Objektiven (ein QV 10-40 mm/F1. 4 und ein QV 11-120 mm/F2), dem Sender QV-1010T, einer Batterie und dem dazugehörigen Aufladegerät.
Anders als die Canon RC-701, die bereits Farbaufnahmen machen konnte, nahm der 2/3" CCD-Chip mit 380.000 Pixeln nur Graustufenbilder auf. Mittlerweile wurden weitere Standbildkameras auf den Märkten eingeführt oder als Prototypen auf Fachmessen inszeniert. Dazu gehören die Sony Mavica MVC-A7AF (1986), die Sony ProMavica MVC-2000 (1986), die RC-701 Nachfolgerin der RC-760 von Canon (1987) mit einem Farb-CCD mit einer Auflösung von ca. 6.000 Pixeln oder die SB-70S und SB-90S Standbildschirm-Backplanes für Minolta 7.000AF und 9.000AF 35mm AF SLR Kameras (1987).
Erst mit der 1988 von Canon vorgestellten ION-Serie, der ersten für den breiten Markt bestimmten Standbildkamera-Serie, wurde das Thema Standbild wirklich gesellschaftlich akzeptiert. Das Digitalzeitalter hatte aber noch nicht richtig angefangen, denn das Standbildsystem speichert die Fotos noch als analoge Videosignale auf Disc. Zum ersten Mal verwendete das Unternehmen anstelle von Floppy-Disks Speichermedien, auch wenn die Aufnahmen analog als Farbvideo-Standbilder auf der Karte auftraten.
Andere Vorläufer des Digitalzeitalters waren die Weiterentwicklung des JPEG-Bildkompressionsstandards (1988) und das erste Bildbearbeitungsprogramm für Macintosh-Computer (PCs lagen 1988 noch weit hinter dem Mac in der Grafik). Im Jahr 1990 wurde der Grundstein für die Digitalfotografie gelegt: Kodak führte die DCS-100 ein. Das DCS-100 war eine weiterentwickelte F3 von Nick, bei der nahezu die komplette Elektroni
von einem s/w-Monitor zur Darstellung der aufgezeichneten Bilder) in einer fünf Kilogramm-Kapselpackung. Das DSU (Digitalspeichergerät) wurde per Verbindungskabel mit einer besonderen Kamera-Rückwand angeschlossen, in der ein 1,3-Megapixel-CCD den Film ablöste. Die Images wurden auf einer 200MB großen, in die DSU integrierten Harddisk abgespeichert.
Das DCS-100 wurde 1991 auf den Markt gebracht. Im gleichen Jahr begann aber auch die digitale Fotografie "auf den großen Topf zu hauen". Mit dem ersten Photoman bringt der Computermäuse-Anbieter ein weiteres PC-Zubehörprodukt auf den Markt. 2. Die Logitech Photoman konnte eine erstaunliche Menge für seine Zeit tun. Auch die Bedienung war sehr leicht.
Das 1/3 " CCD der Photoman liefert Graustufenaufnahmen in einer Bildauflösung von 376 x 240 Pixeln. Auch Firmware-Updates waren dem Fotografen bereits bekannt. Die neueren Version des Kamerabetriebssystems konnten über das Kabel geladen werden; bis zu 32 Aufnahmen im hersteller-spezifischen Format passen in 4 MByte DRAM, die während oder nach der Datenübertragung zum Computer mit der beiliegenden Steuersoftware in das JPEG- oder PICT-Format konvertiert wurden.
Nach zwei Jahren kam eine weiterentwickelte Variante des Photoman, der Photoman Plus, auf den Markt, der neben Graustufenaufnahmen auch 24-Bit-Farbbilder in einer Größe von 496 x 358 Pixeln aufnimmt. Damals beginnt die Zeit der " richtigen " Digitalfotografie und die Öffnung der elektronischen Bildverarbeitung für größere Nutzergruppen. Im Jahr 1992 hat Logitech den bereits erwähnten Logitech Photoman Plus auf den Markt gebracht. 2.
Canon, Nikon und Sony bedanken sich für die nette Hilfe bei der Informationsbeschaffung für diesen Aufsatz.