Hier besteht jedoch bei nahezu jedem Fernseher und Beamer Handlungsbedarf, da die Farbtemperaturen und die Balance ab Lager kaum noch richtig eingestellt sind. Versuche, mit den Fingern eine Position einzunehmen, sind meist zum Misserfolg verdammt. Dazu zählen ein Farbmessgerät wie das Greentag AyeOne, das Quartier DTP94 oder der Datenfarbspyder 3 sowie eine Messwertanzeige- und Auswertesoftware.
Abgesehen von kostspieligen Profil-Lösungen wie Colorfacts von Datacolor oder CalMAN von SpectraCal gibt es jetzt eine sehr nützliche freie Software: HCFR-Farbmessgerät, das von Angehörigen des gleichen Namens entwickelt und unter der GNU GPL-Lizenz publiziert wurde (siehe Link am Ende des Artikels). Mit HCFR und einem Low-Cost-Colorimeter können wir die Qualität der Bilder in den meisten FÃ?llen massiv steigern - wir haben im Praxistest einen sogenannten â??Spidder 3â?? eingesetzt, der bereits in der Express-Version fÃ?r 80 ? verfÃ?gbar ist.
Allerdings werden Sie nicht aus jedem Fernsehgerät oder Beamer das richtige Foto herausholen können. Zum Beispiel haben sich viele Bedienelemente beeinflusst: Sie haben endlich den roten Farbstich aus den Gesichtfarben entfernt und nun sind die dunklen Stellen wieder grün. Andere Fernsehgeräte oder Beamer haben nicht exakt die Kontrolle, die Sie einschalten möchten.
Die Anpassung erfordert immer viel Praxis und Ausdauer. Die kostenfreie HCFR-Software ist für konventionelle Fernsehgeräte und Projektoren ausreichend. Für andere Inhaltsstoffe benötigen Sie eine DVD oder Blu-ray Disc mit Testabbildungen. HCFR kann aber auch selbst ein Testbild erzeugen, und die Entwickler liefern auch ein DVD-Image - allerdings mit franz.
Grundsätzlich sollten Sie als Player für die Testaufnahmen immer das Endgerät verwenden, das die Videos anschließend abspielt. Dazu benötigen Sie die entsprechende DLL für das verwendete Farbmessgerät, die aus Lizenzgründen nicht in HCFR enthalten ist. Nach dem Kopieren der DLL in den HCRF-Programmordner kann der Fühler im Menüpunkt "Messung" ausgewählt werden.
Zum Kalibrieren eines Beamer sollte auch ein Dreibeinstativ zur Verfügung stehen, auf dem das Farbmessgerät in einem geeigneten Verhältnis und Neigungswinkel zum Bildschirm befestigt werden kann. Manche beschwören, indem sie das Gerät in den Strahlengang des Scheinwerfers legen. Durch die direkte Lichtstrommessung ergibt sich der große Nutzen, dass mehr Lichteinfall auf den Fühler eintritt.
Die Tatsache, dass die reflektierenden Eigenschaften des Bildschirms in die Messungen einbezogen werden, sprechen für eine Indirektmessung. Vielmehr ist es wichtig, dass bei der Vermessung kein Fremdlicht einfällt. Das Farbmessgerät darf außerdem keinen Abschattungseffekt in seinen Messpunkt haben. Die HCFR kann in dieser Richtung bereits helfen: Wenn der Beamer ein weißes Bild zeigt, wählen Sie zunächst im rechten Bereich des Fensters im Bereich "Display" die Darstellungsoption xyY.
Durch Anklicken des blauen Pfeils wird eine fortlaufende Vermessung gestartet. Bei gekipptem Aufnehmer kann nun die Bildhelligkeit des Projektionsbildes in den Zeilen ftL (Foot-Lambert) oder Y (Luma) im rechten Bereich "Selected Color" abgelesen werden. Der Farbmesser wird über ein Kontergewicht am USB-Kabel unmittelbar vor den Bildschirm gehangen oder mit Hilfe von Saugern sorgfältig heruntergedrückt.
Für Fernseher mit etwas bewölkter Beleuchtung oder Beamer mit Beschattungsproblemen kann es sich durchaus auszahlen, mehrere Messstellen zu testen. Beamer und Fernseher sollten vor der Einstellung vermessen werden, um festzustellen, wo ein Problem vorliegt. Dazu müssen zunächst alle Verfahren zur Bildoptimierung abgeschaltet werden, da die dynamischen Blenden oder Kontrasteinstellungen sowie die verschiedenen Farb- und Bildverbesserungsalgorithmen die Messungen unbrauchbar machen können.
Klicken Sie auf die Taste "Graustufen, Primär- und Sekundärfarbe messen", um die Vermessung zu starten. Ein Dialogfeld teilt in kurzer Zeit mit, welches Testbild der DVD- oder Blu-ray-Player ausgibt. Es ist ratsam, nach der Vermessung das komplette Messprotokoll als Vorgabewert zu abspeichern. Die Einstellung der Anzeigeeinheit kann in drei Schritte unterteilt werden:
Geeignet sind dafür Testbilder mit feinsten grauen Stufen von schwarz nach weiss. Wenn auch das Schwarz aschengrau aussieht, muss der Wert - im On-Screen-Menü oft "Helligkeit" genannt werden. In einem zweiten Arbeitsschritt wird angestrebt, eine Temperatur von 6500 Grad Celsius zu erzielen und die Farbe so einzustellen, dass alle Grauwerte ohne Farbstich dargestellt werden.
In einem dritten Arbeitsschritt werden - je nach Gerätetyp - die Farbtöne so gewählt, dass der Farbbereich des Fernsehgerätes oder Beamer optimal mit dem des Videosignals übereinstimmen. Der Farbton des Displays wird durch die Temperatur bestimmt. Nur mit Hilfe von Messungen ist eine wirklich genaue Einstellung möglich. Um die Gamma- und Farbentemperatur zu bestimmen, klicken Sie in der HCFR-Software auf "Graue Treppe messen".
Hierbei sind Einzelgraubilder, deren Lichtstärke in 10%-Schritten von Schwarz (IRE 0) auf Weiss (IRE 100) zunimmt. Das Programm stellt dann die Messwerte in den Histogrammbildern "Gamma und Farbtemperatur" dar. Der Gammawert sollte 2,2 und die Temperatur so nah wie möglich an 6500K sein. Durch das bläuliche Weiss erscheint das Motiv heller, viele Bauteile sind werksseitig auf Mehrfarbentemperaturen von über 10.000 Grad Celsius umgestellt.
Bei den meisten GerÃ?ten ist der MenÃ?punkt zur Einstellung der Temperatur exakt so benannt. Unglücklicherweise enthalten die Einstellungsmöglichkeiten in der Regel keine Kelvin-Informationen. Es ist jedoch leicht festzustellen, welche Variante die passende ist: Wenn Sie eine HCFR-Livemessung mit einem weißen Bild (IRE 100) starten, wird im " Kombinierten Histogramm für Freimessung " immer die momentane Temperatur angezeigt.
Abhängig vom Fernseher oder Beamer müssen Sie eventuell das Einstellmenü beenden, damit das Farbmessgerät wirklich auf dem weißen Bild und nicht auf der gefärbten Menüfläche mißt. Der Gammawert bezeichnet die Helligkeitsabstufung von schwarz nach weiss, so dass dieser nicht mit einer Livemessung ermittelt werden kann. Wenn die vorangegangene Vermessung der grauen Treppe ein zu hoher Gammawert ergibt, ist eine Bilddunkelung in der Regel hilfreich.
Wenn der Gammawert unter 2,2 liegt, suchen Sie nach Einstellmöglichkeiten, die das Ergebnis heller erscheinen lässt. Ein neuer Messwert der Grauskala ("Grauskala messen" Knopf) zeigt an, ob die jetzt ausgewählte Gammaeinstellung paßt. Hinweis: Nahezu alle Fernseher und Projektoren haben Bildvoreinstellungen an Board, für die der Produzent alle innenliegenden Einstellschrauben verdreht hat. Falls sich Gammastrahlung und Temperatur nicht auf die gewünschte Temperatur einstellen lässt, kann es hilfreich sein, die Messwerte in einer anderen Bildvoreinstellung zu reproduzieren.
Weiße und graue Töne werden von Fernsehern und Projektoren mit der additiven Kombination der Primärfarben Red, Green und Blue erzeugt. Dazu ist ein Menüeintrag wie "Farbmischung", "Farbe weiß", "Erweiterte Farbeinstellungen", "Farbbalance" oder einfach "RGB" erforderlich, wo die Farbabstimmung eingestellt werden kann. Das " RGB Level " Balkendiagramm von HCFR zeigt die Farbbilanz aller zehn Grauwerte der Erstmustermessung.
Zur Helligkeitsanpassung wird zunächst ein weißes Bild mit 80 Prozent Lichtstärke (IRE 80) abgespielt, die Livemessung gestartet und in die Sicht "Freie Messung" gewechselt. Abhängig vom TV oder Beamer enthält das Farbbalance-Menü drei (eine für jede Grundfarbe) oder sechs Bedienelemente (eine für jede Basisfarbe für die dunklen und hellen Bereiche). Unglücklicherweise unterscheiden sich ihre Namen: Häufig haben die Begriffe "bias", "cutoff" oder "brightness" einen stärkeren Einfluss auf Dunkelfarben und diejenigen mit Ausdrücken wie " gain " oder " contrast " einen stärkeren Einfluss auf leuchtende Farben.
Beim Ping-Pong-Verfahren wird zwischen diesen Testaufnahmen hin- und hergeschaltet, bis die Waage in einem der Bilder nicht mehr verbessert werden kann, ohne die Waage des anderen in gleichem Maß zu verschlimmern. Man kann es nach einigen Änderungen gewagt haben, die ganze graue Treppe von 0 bis 100 während der Live-Messung zu untersuchen.
Bei Ausreißern mit IRE 0 bis IRE 20 kann es schmerzhafter sein als bei mittelgrauen Werten - zumal die billigen Farbmessgeräte in der Dunkelheit sowieso nicht besonders präzise sind. Um das Bild genauso wie bei der Bildaufnahme darzustellen, muss der Farbspektrum (Gamut) des Fernsehers oder Beamer der Video-Norm entsprechen - sonst wird die Farbigkeit zu satt oder zu blaß.
Wenn Sie die Testaufnahmen von Blu-ray Disc abspielen, müssen Sie sich am REC anmelden. Zur Untersuchung des Farbraums des Anzeigegerätes starten Sie zunächst eine Vermessung der Primär- und Sekundärfarbe und wechseln dann zum Balkendiagramm mit dem CIE-Diagramm (Commission Internationale de l'Eclairage). HCFR zieht hier die ermittelten Farbwerte von Blau, Gelb und Zyan.
Sie können in den Software-Einstellungen zwischen den Farbdreiecken HD und SD wechseln. In den Grundfarben wird angezeigt, ob der Indikator zu hell oder zu hell ist. Die ermittelten Farbstellen der Nebenfarben zeigen an, ob die Mischung richtig ist. Mit den meisten Fernsehgeräten und vielen preiswerten Projektoren können die sechs Farbstandorte nicht getrennt werden.
Es verbleibt dann nur noch die Farbsättigungskontrolle, die die Farbsättigung aller Farbtöne von bonbonfarben bis schwarz-weiß einstellt. Allerdings funktioniert diese Vorgabe oft nicht geradlinig, weshalb es in der Regel nur möglich ist, eine oder zwei Farbstellen - am besten rote und grüne - standardgetreu zu setzen. Bei manchen teureren Geräten gibt es ein fortschrittliches Colormanagement, das Farbton und Farbsättigung für jede Basisfarbe individuell anpasst.
Wenn Sie sich nicht ganz sicher sind, probieren Sie die Kontrollen während einer Live-Messung mit dem entsprechenden RGB- oder CMY-Testmuster aus und beobachten Sie die Verlagerung der Farbe. Bei einigen Farb-Menüs finden Sie auch einen Schieberegler unter den Namen "Helligkeit", "Helligkeit" oder "Helligkeit", mit dem Sie die Intensität der Basisfarben einstellen können - mehr dazu später. Mit monochromen Testaufnahmen für jede Basisfarbe wird der Farbraum nacheinander eingestellt.
Er kann dann mit der Einstellung der Sättigung entlang dieser Zeile bewegt werden, bis er sich endlich dem angestrebten Ziel nähert oder ihn gar anrührt. Wenn der Beamer oder der TV auch die Einstellung der sekundären Farben ermöglicht, wiederholen Sie den Prozess mit den Testmustern Gelb, Cyan und Magenta. Die Farbabstimmung wurde angepasst, die Temperatur auf 6500 Grad Celsius eingestellt und dennoch erscheint das Foto etwas stumpf oder farbecht.
Manche Controller haben ihre Versprechungen nicht gehalten: Die Ursache: Einige Farbsättigungskontrollen reduzieren nicht nur die Farbsättigung, sondern auch die Farbhelligkeit. Im CIE-Diagramm ist das nicht zu sehen - aber später im Dokument. Bei einem weißen Bild (Luma, Y) besteht die Bildhelligkeit aus der Intensität der Primärfarben. Bei der Live-Messung eines weißen Bildes kann die Intensität Y im Fenster von HCFR abgelesen werden.
Doch wer jede Basisfarbe im Farb-Menü seines Gerätes individuell steuern kann, ist nicht immun gegen Probleme: Wenn man einige Farbkontrollen vollständig ansteuert, kommt es zum sogen. In der Folie wirken gemischte Farben dann viel zu heiß, obwohl die Messungen bestätigen, dass die Farbsättigung der Hauptfarbe und der Weißabgleich korrekt sind.
Testaufnahmen mit Farbstufen von weiss bis zur vollgesättigten Grundfarbe zeigen den Ausschnitt: Man sollte in der Lage sein, alle Ebenen zu unterscheiden. Die meisten Testmuster-DVDs enthalten nicht nur IRE-Bilder für den Graustufenbereich, sondern auch für die Farbe. Wenn z. B. bei einer Vermessung auf einem IRE-80 Bild der Meßpunkt im CIE-Diagramm bereits den Punkt des Dreiecksfarbsystems berührte, haben Sie die Markierung überschritten.