Canon vs Nikon vs Sony

Kanon vs. Nikon vs. Sony

Kanon gegen Sony - ein ungleichen Wettkampf? Kamera-Hersteller im Überblick | Blog Vergleicht man die Kameralieferanten Canon und Sony, so ergeben sich interessante Tatsachen. Canon hat gerade den Datensatz von Nikon und Sony mit der 50-Megapixel-EOS 6DS Nikon und Sony gebrochen, als derselbe Produzent die Video-Kamera ME20F-SH mit EF-Bajonett ankündigt, die eine Aufzeichnung mit mehr als ISO 4.000.000.000 (in Worten: vier Millionen) ermöglichen soll.

Dies mag den Anschein erwecken, dass Canon mit seinen selbst entwickelten CMOS-Sensoren wie üblich Standards gesetzt hat, aber das ist nicht der Fall. In der Tat hat Canon den Anschein, dass er hinter Sony zurückgefallen ist. Bereits vor 15 Jahren hatte Canon damit angefangen, CMOS-Sensoren in seinen Spiegelreflexkameras anstelle der damals gebräuchlichen CMOS-Sensoren einzusetzen und sich so über viele Jahre einen Wettbewerbsvorsprung zu verschaffen.

Im Gegensatz zu Canon, das seine Sensorik nur für seine eigenen Fotoapparate einsetzt, hat die Sensorabteilung von Sony stets seine Konkurrenten versorgt und sich zum bei weitem größten Hersteller von Messgeräten etabliert. Die Spitzenposition betrifft nicht nur die Menge, also die Anzahl der abgesetzten Einheiten, sondern auch die Sensorik von Sony, die sich in einer Spitzenposition in der Bild-Qualität niederschlägt.

Die Problematik der Canon-Sensoren wird klar, wenn man sich die Charakteristika der neusten Geräte ansieht. Im Vergleich zum drei Jahre älteren EOS 6D Modell Typ III, das "nur" 22,3 Megapixel aufgelöst hat, mussten die Pixel des Sensors reduziert werden; das Pixelgitter beträgt etwa 4,1 µm anstelle von 6,25 µm. Hatte der Kameralieferant Canon nicht die Qualitätsstandards angehoben und damit auf die allerhöchsten ISO-Werte mit fragwürdigen Vorteilen verzichtet, dann funktioniert der neue Aufnehmer weniger gut als der bisherige.

Dabei ist auch ein Abgleich mit der ME20F-SH Video-Kamera, deren Signalgeber auf maximale Lichtleistung hin ausgelegt ist, von Interesse. Mit einem Pixelabstand von 19 µm verfügt der Miniatursensor über eine Auflösung von 2,25 Megapixeln. Die Bildpunkte sind im Gegensatz zur EOS 5DS 21-fach vergrößert, was zu einem um den gleichen Betrag höherwertigen ISO-Maximalwert führen würde.

Beim ME20F-SH sind die gut vier Mio. ISO jedoch mehr als 300-mal höher als die maximale Empfindlichkeit der EOS 5DS. Unter ISO 4.000.000.000 kann jedes Bildpunkt nur eine Hand voll Fotonen erfassen und die Farb- und Tonabstufungen sind wahrscheinlich so rau, dass ein solches Abbild nur für Überwachungs- und vergleichbare Anwendungen von Nutzen sein wird.

Diese prinzipiellen Beschränkungen bleiben jedoch unverändert, da die Bildpunkte der ME20F-SH weit mehr als nur verhältnismäßig empfindlich sind als die Bildpunkte der EOS 6DS. Die Kameraherstellerin Sony beweist aber, dass solche Schwierigkeiten überwunden werden können. Nur geringfügig grösser als die der EOS 6DS sind die Sensorbildpunkte der neuen Alpha 7R II; Sonys neuestes Topmodell weist damit eine Auflösung von 42,4 Megapixeln auf, nur 16 Prozentpunkte weniger als die der EOS.

Seine maximale Sensitivität liegt jedoch bei ISO 102. 400, dem gleichen Niveau wie die drei Jahre zuvor gebaute EOS 6D MK III mit 22,3 Mio. Pixeln. Daß es Sony anscheinend gelungen ist, die Sensorpixel ohne Qualitätsverlust zu reduzieren, deuten auch erste vergleichende Tests auf eine gute Qualität hin. Die Canon kann mit einer Aufzeichnungsauflösung mithalten, aber in der Addition aller Qualitätsfaktoren liegt Sony deutlich an der Spitze - zumal sie keinen 50-Megapixel-Sensor einsetzen, da 42 Mio. Pixel besser für die Berechnung von 4K-Videobildern in Frage kommen.

Jetzt wäre Sony nicht Sony, wenn die Kameralentwickler nicht noch immer die Leistung der Sensor-Entwickler partiell beeinträchtigen würden; es gibt keinen anderen Weg, die Tatsache zu bezeichnen, dass der Kameralieferant Sony hartnäckig bei einer verlustreichen Komprimierung der Rohdaten festhält, die nicht abgeschaltet werden kann. Doch auch mit diesem Bremsschuh wirkt der Sony dem aktuellen Canon nach wie vor überragend.

Die Kameraherstellerin Canon wird sich überlegen müssen, wie sie den technologischen Rückstau ausgleichen kann, den die hohen Mega-Pixelzahlen allein nicht mehr verbergen können.