Und nicht zu vergessen, daß das Kameragehäuse genügend Raum für einen sauberen Akkupack hat - das Netzteil NP-FM500H genügt für knapp über 1000 Bilder ohne Livemodus! Im Gegensatz zu seinem Vorgänger sind beim Alpha 580 die Tasten zur Auswahl des Continuous Advance Modus und der ISO-Empfindlichkeit nach vorgerückt.
Sie sind hier mit dem Finger viel besser zu bedienen als mit dem Alpha 550 - eine kleine, aber feine Ergonomieverbesserung. Sony hingegen hat das handliche Betriebsarten-Einstellrad verschlankt: Die Szenenmodi können dort nicht mehr unmittelbar angewählt werden, sondern nur noch mühseliger durch mehrmaliges Vorwählen des "SCN"-Modus in Kombination mit dem Betätigen der Bedientasten - bedauerlich.
Im Großen und Ganzen kann das Alpha 580 jedoch schnell und ohne Vermutungen eingestellt werden, wie es für Sony typisch ist. Das Alpha 580 kann auf Anfrage Kurztexte zu der aktuell ausgewählten Umgebung anzeigen, eine Funktionalität, die auch weniger erfahrene Photographen zu würdigen wissen. Schon beim Betrachten der Alpha 580 wird deutlich, warum Sony diese Digitalkamera neben den SLT-Modellen Alpha 33 und Alpha 55 auf den Markt gebracht hat:
Der Alpha 580 ist ein klassischer Reflexsucher. Insgesamt ist der Elektronensucher der Alpha 33/55 viel nützlicher. Im LiveView-Modus des Alpha 580 macht das Filmen viel mehr Spass, und dank seines Doppelgelenkes kann der Bildschirm sehr weit nach oben und hinten geklappt werden. Wie die Alpha 33/55 kann sie jedoch nicht zur einen Seite geschwenkt werden.
Die aufklappbare Konstruktion sieht aber sehr stabil aus, wie das gesamte Kameragehäuse der Alpha 580 - auch wenn es aus Plastik ist. Das einzigartige Sony LiveView-Konzept besteht nach wie vor: Ein Spezialsensor in der "Prismenkuppel" liefert das Bild des Suchers, während der Schwenkspiegel in seiner Ruhelage verbleibt, der Schnellphasen-AF funktioniert - anders als bei Spiegelreflexkameras - auch, wenn das Bild des Suchers auf dem Bildschirm dargestellt wird.
Der magere optische Bildsucher und die begrenzte Bildauflösung des Suchers, die im Standardmodus nicht vergrößert werden kann. Als Gegenmaßnahme verfügt die Alpha 580 auch über einen konventionellen LiveView-Modus, bei dem das Sucherbilder vom Bildsensor zur Verfügung gestellt wird. Das gab es schon beim Vorgänger, aber nur mit manueller Fokussierung.
Das Alpha 580 kann nun auch im so genannten "Focus Check LiveView" vollautomatisch fokussieren - entweder über einen Slow Contrast Autofokus oder einen Fast Phase AF. Sony hat sich auf besondere Aufzeichnungsfunktionen wie die mit dem Alpha 550 vorgestellte HDR-Funktion spezialisiert. Auch das kann die Alpha 580, ist aber auch mit einer weiteren Multi-Shot-Funktion ausgestattet:
Dabei werden mehrere Images zu einem wesentlich geringeren Rauschen berechnet, als die ausgewählte ISO-Ebene mit einem Image liefert. Dies erhöht in der Regel die Sensitivität um ca. 1,5 ISO-Schritte, aber die Mehrfachaufnahme-Rauschunterdrückung kann nur bei statisch bewegten Objekten vernünftig eingesetzt werden. Das alles ist möglich, weil die Alpha 580 die beste ihrer Art ist: Auf Anfrage kann sie gut sieben Fotos pro Minute aufnehmen, wobei sie die Belichtungszeit auf den für die erste Einstellung ermittelten Messwert festlegt.
Die Belichtungskontrolle ist ohne Einschränkungen möglich und dauert immer noch etwa fünf Bilder pro Minute, was in etwa dem Wert einer viel teureren Canon EOS 60D entspricht. Auch bei der Sony Alpha 580 neu: Sie kann Videoaufnahmen machen - damit ist sie die erste und einzig wahre Klassikerin des Hersteller.
Wenn Sie qualitativ hochstehende Aufnahmen machen wollen (was mit dem Alpha 580 zweifellos möglich ist), ist es besser, auf das eingebaute Mikrophon zu verzichten und das fast nicht hörbare Brummen der Sensor-Stabilisierung (SteadyShot) im Zweifelsfalle aufzunehmen. Der gelegentliche Filmemacher wird sich jedoch mehr darüber ärgern, dass die Alpha 580 beim Filmen nicht die Schärfe anpassen kann, sie kann nur von Hand eingestellt werden.
Dies ist um so bedauernswerter, als Sony die Alpha 580 mit einem leistungsstarken und sehr schnellem Autofocus ausgestattet hat. Sie hat 15 Fokuspunkte, von denen nur elf bei Einsatz des Optiksuchers zur Auswahl sind. Der Rest der Ausrüstung des Alpha 580 ist ordentlich: Acht Szenenmodi und eine vollautomatische Funktion verhelfen dem Einsteiger zu beeindruckenden Erlebnissen.
Es ist nur bedauerlich, dass Sony der Alpha 580 nicht das automatische Motiv der SLT-Kameras gegeben hat. Bei schwachem Licht klappt er selbstständig auf und stützt den Autofocus mit einer Blende. Profifotografen werden sich darüber erfreuen, dass die Alpha 580 im Gegensatz zu ihrem Vorgänger über eine Dimmertaste verfügt, aber eine Anschlußmöglichkeit für ein Blitzgerät (PC-Buchse) wird sicher fehlen.
Die Alpha 580 verfügt über den gleichen 16 -Megapixel-Sensor wie die Alpha 55, aber ihr fester Rückspiegel absorbiert etwa 0,6 Blende. Die Alpha 580 sollte eine etwas höhere Abbildungsqualität bieten als ihre SLT-Schwester. In Prüflabor und Werkstatt sind die Differenzen zwischen dem hier geprüften Alpha 55 und dem Alpha 580 so gering, dass sie sicher vernachlässigt werden können.
Wie man beinahe behaupten könnte "wie erwartet", brilliert die Alpha 580 auch mit einem herausragenden Geräuschverhalten. Hervorragend ist auch die Eingabedynamik des Alpha 580: Er kann etwa 8,5 Blende für Helligkeitsdifferenzen - bis zu einem sehr großen ISO-Wert von 3.200 - erkennen.
Alles in allem ist die Alpha 580 hier elegant reserviert, nur bei einem Übergang von weiss nach schwarz gibt es kleine Nachläufe. Praktisch ist das aber kein Problem, die Alpha 580 bietet wunderschöne Detailaufnahmen mit starken, aber immer neutral wirkenden Farbtönen - bis hin zu ISO-Regionen, die noch vor wenigen Jahren unerreicht waren.
Doch wenn das Sony DT 18-55/3,5-5-5. 6 SAM-Set-Objektiv ins Spiel kommt, wird rasch klar, dass die Optiken nicht in der Lage sind, das Potenzial des Sensor zu nutzen. Dadurch werden die Bildkanten viel glatter dargestellt, und selbst das Ausblenden kann dieses Phänomen kaum lösen. Schließlich leuchtet das preiswerte Glas mit schnellem Autofocus, das Alpha 580 fokussiert und gibt in etwa einer Drittel-Sekunde frei.
Wenn Sie jedoch immer die ganze Kraft des beeindruckenden Alpha 580-Sensors nutzen wollen, sollten Sie sich und der Fotokamera hochwertiges Licht zuwenden. Sony verwendet für das 1984 eingeführte Alpha 580 nach wie vor das Bajonett. Mit der Alpha 580 hat Sony eine seriöse Digitalkamera geliefert, die auf Anfrage auch in HD-Qualität filmen kann.
Auffallend ist das Potenzial - trotz der Revolution der SLT-Kameras - des "klassischen" LiveView-Konzepts von Sony: Pfeilschneller Autofokus und keine Spiegelfalzorgien sind seine Vorzüge. Allerdings werden sie mit einem enttäuschenden Objektiv gekauft. Die elektronischen Bildsucher der Alpha 55 und Alpha 33 sind in der Anwendung viel besser.
Die Alpha 580 ist mit ihren bis zu sieben Einzelbildern pro Minute alles andere als eine langweilige Sache, aber die Alpha 55 ist noch schnell. Die Alpha 580 hat den großen Körper, der immer gut und fest in der Hand sitzt, besonders wenn die Digitalkamera mit einem schweren Objektiven ausgestattet ist.
Sonst fällt es dem A580 nicht leicht, mit seiner smarten SLT-Schwester Alpha 55 zu konkurrieren, zumal er auch rund 100 EUR mehr kostet.