Die RX10 III von Sony: Megazoom als zweite Kamera für Dazwischen?
Der RX10 III von Sony, der am gestrigen Tag vorgestellt wurde, weicht von den vorherigen Modellen des RX10 vor allem durch sein optisches Erscheinungsbild ab. Sony will nicht nur mit den beeindruckenden Technikdaten am Stammplatz punkten, sondern auch anspruchsvolle Fotografen und Videografen anregen. Der RX10 III ergänzt die Familie RX10, die Vorgängermodelle verbleiben im Sortiment von Sony.
Mit der RX10, dem Originalmodell der Bridge-Kamera mit 1-Zoll-Sensor, hat Sony im Frühjahr 2013 vor allem diejenigen angesprochen, die für alle Fälle exakt eine einzige Digitalkamera wollten. Laut Sony sind 46% der RX10 bereits in den Foto-Taschen von "Profis" und "hohen Amateuren" gelandet. Im RX10 II, der im vergangenen Jahr vorgestellt wurde, lag der Anteil dieser Gruppe bei 70 Prozent der Abnehmer.
Eine weitere interessante Tatsache: 81% der von Sony vermessenen RX10 II-Besitzer geben an, dass sie auch eine mit Wechselobjektiven ausgestattete Fotokamera haben. Nach Angaben von Sony haben 81% aller Systemkamerabesitzer einen RX10 II. Die RX10-Familie in eine für Profis und anspruchsvolle Photographen interessante Entwicklung zu bringen, ist für Sony eine Selbstverständlichkeit.
Doch Sony geht mit dem neuen RX10 III noch einen weiteren Weg als Nikon: Der RX10 III vergrößert bis zu 600 mm bei einer Anfangsöffnung von F2,4 bis F4. Inwieweit Sony den Mut der ambitionierten Photographen hat, muss sicher geklärt werden. Wer als Reporter oder Blogschreiber vor Ort nicht nur berichtet, sondern auch fotografiert (und immer häufiger filmt), braucht sicher kaum eine größere als eine RX10 III oder das Äquivalent zu den Nikons oder einer Lumix DMC-FZ1000 von Panasonic. 2.
Mit sonst sehr gleichen Angaben des RX10 II (der im Sonys Program verbleibt) und des RX10 III muss man nur auf den ersten Blick zwischen der maximalen Brennweite (RX10/RX10 II: 200 Millimeter) wählen. Das neue Glas im RX10 III bietet jedoch auf den zweiten Blick weitere Vorteile.
Erstens wiegt der neue RX10 III gut 200 g mehr als seine alten Mitschwestern. Die neue RX10 III ist auch etwas grösser, insbesondere der Griff der RX10 III wurde von Sony erweitert, so dass die schwere Version mehr Grip hat.
Sony hat drei Justierringe am Objektive selbst, für Blendenvoreinstellung, Vergrößerung und manuelle Fokussierung. Im etwas größeren RX10 III-Gehäuse ist zusätzlich ein weiterer frei definierbarer Taster und ein Taster zur Steuerung der Statusanzeige integriert. An der rechten Seite des RX10 III ist zusätzlich eine C2-Taste angebracht.
Eine weitere Neuerung des RX10 III ist eine "Focus Hold"-Taste, die die Fokussierung auf den momentanen Messwert fixiert. Der RX10 III wurde um einen Zoom-Assistenten erweitert, der es ermöglicht, das aktuelle Objekt in den Sucherbereich zu bringen, wenn die Objektivbrennweite reduziert wird. Die Linse des RX10 III ist offenbar recht aufwendig gestaltet.
Die Optik setzt sich aus acht ED-Glaselementen zusammen, darunter ein Super ED-Glaselement und zwei asphärische ED-Linsen sowie eine Advanced Aspherical-Linse. Laut Sony verheißt das alles "hervorragende Bildleistung". Sicher ist aber schon jetzt, dass der RX10 III mit einer Nahgrenze von nur 72 Zentimetern bei einer Objektivbrennweite von 600 Millimetern einen großen Praxisnutzen hat - das ergibt einen maximalen Bildmaßstab von ca. 1:2 Nicht zu vernachlässigen ist, dass der RX10 III mit einem Lichtstabilisator ausgestattet ist, der laut Sony 4,5 mal mehr Belichtungszeit zulässt.
Die Linse des RX10 III ist offenbar recht aufwendig gestaltet. Die RX10 III sollte jedenfalls im letzen Moment nicht enttäuscht sein, denn ihre Aufnahmegeschwindigkeit liegt bei max. 14 Bildern pro Sekunde - allerdings ohne Schärfe und Belichtungsverfolgung. Wenn die Schärfe eingestellt werden soll, fällt die Aufnahmegeschwindigkeit laut Sony auf etwa 5 Bilder/s.
Anscheinend stellt der RX10 III das momentane Bild des Suchers (und nicht die zuletzt aufgenommene Aufnahme) mit minimalem Blackout dar, selbst bei der höchsten Serienbildfrequenz, berichtet Sony USA. Im Gegensatz zu einer DSLR- oder spiegellosen Systemkamera hat der RX10 III keine Mindestsynchronisationszeit. Ein Promo-Video von Sony zur Demonstration der Zeitlupenfunktion des RX10 III.
Der RX10 III kann auch nahezu mit einer Fullsize-Videokamera aufzeichnen, einschließlich einer Anschlussbuchse für ein Außenmikrofon, professionellen Gamma-Kurven oder einer erweiterten Zebra-Funktion. Die RX10 III bietet alle Voraussetzungen für eine zweite Kamera in Form von Papier.
Auf den ersten Blick mag es recht teuer klingen, aber angesichts des sehr hellen 25-fachen Zooms wird sich der Kurs für viele Interessierte wahrscheinlich verhältnismäßig entwickeln. Dies trifft um so mehr zu, wenn man die ausgeklügelten Videofunktionen der Kameras betrachtet. Alles in allem hat der RX10 III das nötige Rüstzeug, um eine Sorte eierlegender Wollmilchsau für Fotografen und Videofilmer zu werden, für die das leichte Reisegepäck von Bedeutung ist.