Der im Vergleich zu den hochwertigen Einstiegsmodellen der Produzenten relativ niedrige Zuschlag der Semiprofis ist angenehm. Eine EOS 70D beispielsweise kostete derzeit rund 520 EUR, ihre große Schwesterschwester EOS 70D rund 895 EUR. Dafür bekommt man aber eine viel höhere Ausrüstung und detailliertere Fotos. Ähnliches verrät ein Blick auf die Top-Einsteiger Nikon D5300 (ca. 630 Euro) und die semiprofessionelle Kamera D7100 (858 Euro).
In allen vier Anwendungsfällen wird ein APS-CSensor ("Crop: 1.5 Nikon; 1.6 Canon") verwendet. Besonders der 70-er macht eine hervorragende Figur: 19 Autofokus-Messfelder (alle Kreuzsensoren), dreh- und kippbarer Screen inklusive Touch-Screen, integrierter Wi-Fi, Füllblitz und Blitzschuh sowie die Canon-typische First-Class-Bedienung überzeugen. Der D7100 verfügt über 51 (!) AF-Messfelder (inkl. 15 Kreuzsensoren), 100-prozentige Feldabdeckung (70D: 98%), Aufhellblitz und Blitzschuh sowie einen doppelten SD-Kartenslot - zum Beispiel für die gleichzeitige Aufnahme von RAW und JPEG.
Die Handhabung ist sehr gut, aber die EOS ist besser in der Hand, so dass alle Knöpfe und Rollen noch besser erreichbar sind. Nur so können Sie die High-End-DSLRs D610 und EOS 6D genießen. Auch bei schlechten Lichtverhältnissen sind für sie hochwertige Resultate selbstverständlich.
Für die Nikon muss man im Einzelhandel rund 1.500 EUR auf die Theke stellen. Der aktuelle Wechselkurs beträgt 1.420 EUR. Bei beiden ist der Preisvorteil gegenüber den "kleineren" Semiprofis D7100 und EOS 70D spürbar. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Vollformat-Klasse bis vor wenigen Wochen nur für weit über 2.000 EUR erhältlich war.
Daher sind sowohl die EOS 7D als auch die D610 relativ günstig. Die Canon DSLR hat eine sehr gute Abbildungsqualität von 90,4 Prozentpunkten, die D610 90,47. Der größte Vorteil beider Modelle ist natürlich der große Aufnehmer. Nikon gewinnt das Zweikampf zwischen EOS und D610. Es ist führend in punkto Qualität, Handhabung und Ausstattungsmerkmale.
Ausschlaggebend waren der hochauflösende Bildsensor (24,3 MP vs. 20,2 MP), der brillante Bildsucher mit 100% Feldabdeckung (EOS 6D: 97%), das ausgereifte Nikon Multi-CAM 4800 Autofokus Sensormodul mit 39 Fokuspunkten (EOS 6D: 11 AF-Punkte), der Doppel-SD-Slot und der eingebaute Aufhellblitz (EOS 6D ohne Blitz). In der Tat können diese Vorzüge des Vollformats aber nur dann voll ausgeschöpft werden, wenn entsprechende, für das Vollformat geeignete, leistungsfähige Optiken eingesetzt werden.
Wenn man vom APS-C Sensor aufsteigt, haben Nikon-Fotografen einen kleinen Vorzug. Weil sie ihre DX-optimierten Optiken weiterhin auf dem Nikon FX-Sensor verwenden können. Nikon wird daher nicht umhin kommen, FX-fähige Optiken zu kaufen. Wenn Sie mit einer Canon APS-C-DSLR fotografieren, müssen Sie bei Canon Ihren Objektivbereich ändern.
Kanon oder Nikon? Wir empfehlen dem systemunabhängigen Upgrader, einen neuen D610 zu kaufen - sofern der Portemonnaie gut gefüllt ist. Zu den 500 EUR für die Kameras kommen weitere Editionen für Vollformat-Objektive hinzu. Das bedeutet, dass sich die Vollformat-Investition rasch auf mehrere tausend Euros beläuft. Kanon gegen Nikon - das Zweikampf der Profis hätte nicht näher kommen können.
Die von uns geprüften vier Geräte überzeugen durch professionelle Ausstattung und konstant sehr gute Bilder. Die EOS 70D überzeugt mit ihrem flexiblem Bildschirm, die EOS 6D mit ihrer geringen Lichtleistung, die D7100 mit ihrem Autofokus-System und die D610 mit ihrer hervorragenden Bildaufnahme. Schaut man sich die puren Testresultate an, sind die Nikon DSLRs in jedem Fall vorne und bestimmen die Zweikämpfe in der Addition für sich.