Bei der Version mit der Lichtintensität 1:2,8 ist sie derzeit bei 1200 Euro nicht stabilisiert, mit Bildstabilisator bei 2130 Euro. Das bedeutet, dass der Bildstabilisator etwa so viel kostet wie eine ganze Blendenöffnung mit mehr Lichtintensität. Für den Objektivstabilisator hat jeder einzelne Objektivhersteller andere Bezeichnungen erdacht. Die Canon Produkte heißen "Image Stabilizer" (IS), Sigma "Optical Stabilizer" (OS), Tamron "Vibration Compensation" (VC) und Nikon "Vibration Reduction" (VR).
Die Linse enthält Sensorik zur Bewegungsmessung, die ein Stellsignal für ein oder mehrere optische Bauelemente überträgt. So balanciert der Bildstabilisator Ihre wackelige Hände, damit das Bild nicht zittert. Die Canon 70-200mm 1:4L IS kompensiert bis zu vier Blendeinstellungen.
Bei Aufnahmen mit einem 200-mm-Objektiv können Sie also in der Regel mit 1/200 Sekunden ohne Unschärfe aufzeichnen. Der Bildstabilisator in unserem Beispielobjektiv ermöglicht nun aber eine Aufnahme mit 1/15 s ohne Unschärfe. Bei vielen Objektiven besteht auch die Option, die Stabilisation auf senkrechte oder waagerechte Bewegung zu beschränken, um mit Traktoren vernünftig umgehen zu können.
Auf diese Weise können Sie die Belichtungszeiten unbegrenzt verlängern. Ich bevorzuge jedoch Dreibeinstative für Architektur- oder Landschaftsaufnahmen, da ich einen Raum mit einer großen geschlossenen Öffnung und 2 Sekunden Aufnahmezeit ohne Verwackeln aufzeichnen kann. Der Bildstabilisator kann wie das Dreibein eines nicht kompensieren: die Bewegungen von Dingen.
Wer also einen Sportler aufnehmen will, kann die notwendige kürzere Belichtungszeit nicht auffangen. Daher tendieren viele zu dem Schluss, dass ein Stabilisierer bei sich bewegenden Gegenständen nutzlos ist. Aber nicht jede einzelne Fahrt ist so rasant, dass man nicht mit z.B. 1/80 Sek. aufnehmen kann. Wenn Sie beispielsweise Menschen in einer gewöhnlichen Konversationssituation aufnehmen, werden sie sich zwar fortbewegen, aber nicht besonders zügig.
Wenn Sie dieses Objekt aus größerer Entfernung mit z.B. 300 Millimeter Objektivbrennweite aufnehmen wollen, müssen Sie eine Belichtungsdauer von 1/300 s beibehalten. Bei der Stabilisierung können Sie die Lage jedoch mit 1/80 s erfassen. Bewegung auch bei Tieren - macht hier ein Stabilisierer Sinn? Aber wenn es am Fluß trinkt, kann man mit einem 500er Objektiv bei 1/60 s aufzeichnen.
Der Stabilizer sorgt hier dafür, dass die Kamerabewegung ruhig erscheint. Nachteil des Stabilisierers - und wann macht eine größere Lichtintensität mehr Sinn? 2. Mit unserem Beispielobjektiv mit 70-200 Millimeter gibt es auch die Option, eine Blendenlichtstärke als Ersatz für das IS zu erwerben. Das macht vor allem bei Sportfotos oder bei schnelllebigen Fahrzeugen sinnvoll - gerade bei Bildern, bei denen der Stabilizer nicht ausreicht.
Allerdings hat der Stabilizer auch, wenn auch nicht ganz so große Vorzüge. Einerseits erhöht sich die Leistungsaufnahme bei eingeschaltetem Vordruckregler. Dazu kommt das etwas größere Eigengewicht der stabilen Linsen. Die meiste Zeit meines Lebens als Fotograf ohne Bildstabilisator habe ich selbst mitgenommen. Kürzlich habe ich jedoch den Bildstabilisator geschätzt, weil ich viel in Dunkelräumen mit sich langsam bewegenden Menschen photographiert habe.
Ich bevorzuge deshalb immer noch schnelle Linsen gegenüber Objektiven mit Stabilizer - sie sind lediglich biegsamer (mehr Freiraum mit weniger Schärfentiefe, Aufnahmebewegungen) und ich kann die Einstellungen der Kamera, auf die ich gewissermassen achte. Welche Erfahrung haben Sie mit dem Bildstabilisator gemacht? Sind Sie genauso in mehr Licht wie ich?