So sind hochauflösende Camcorder für wesentlich weniger als 1.000 EUR im Netz verfügbar; sechs davon haben sich im c't-Labor getroffen, um zu beweisen, dass auch günstiges "HD" sein Preis-Leistungs-Verhältnis hat. Im Amateurbereich ist eine Überlegenheit der AVCHD-Modelle zu beobachten; die übrigen HDV-Geräte, die auf Tonband aufnehmen, werden - auch vom Preis her - in der semiprofessionellen Liga abgespielt.
AVCHD ist ein Industriestandard, der den sehr effizienten Kompressionsprozess - MPEG-4 AVC (H. 264) - sowie Bild-Formate und Datenübertragungsraten definiert; der Industriestandard erlaubt verschiedene Querschnitte, die die Kompatibilität von AVCHD-Dateien erheblich mindern. Am Anfang tauschten Devices mit dem Begriff "HD" - nicht zu vergleichen mit der Festplatte - für weit über 1000 EUR den Hand.
Im Testbereich werden AVCHD-Videos mit voller HD-Auflösung (1920 x 1080 Pixel) geschrieben; nur der JVC GZHD 40 bietet zudem HDV-typische MPEG-2-Kompression mit 1440 x 1080 Bildpunkten. Derartige Konverter - insbesondere bei der Zielauflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten - müssen sich mit einer relativ kleinen Oberfläche pro Bildpunkt auseinandersetzen.
Sony zum Beispiel sendet seinen SR 10 mit einem Objektivbrennweitenbereich von bis zu 650 Millimetern (KB-Äquivalent) ins Wettrennen um die Gunst des Käufers; wer seine Einkaufsentscheidung nach dem einfachen Motto "Große Stückzahlen sind gut" trifft, erhält damit einen Camcorder, der trotz des Bildstabilisators im Telebereich aus der freien Hand kaum einsetzbar ist. Jede Ersparnis ist beim Verbraucher willkommen:
Die 8 -cm-DVD wird auf mittlere Sicht vom Netz gehen, auch wenn noch verschiedene Camcorder mit DVD-Laufwerk erhältlich sind. Harddisk und Memory-Chip sind zur Zeit einen Schritt voraus, letztere bevorzugt in SD- oder SDHC-Form. Die AVCHD-Kompression, die bei den meisten der hier gezeigten Modellen für kleine Video-Dateien sorgen, reicht mit ihren niedrigen Speicherkapazitäten von wenigen Gigabyte im Verhältnis zur Harddisk aus, um mehr als eine Arbeitsstunde aufzuzeichnen.
In die Camcorder integrierte Laufwerke bieten eine wesentlich größere Aufnahmeflexibilität als die Memory-Chips; sie sind ab Werk durch ausgeklügelte, von Gyro-Sensoren kontrollierte Mechaniken vor Stürzen und Stößen gesichert. Bei voller Festplattenkapazität zahlt sich eine USB-Schnittstelle aus, um die Filme auf den Computer zu übertragen. Schärfe und Blendeneinstellung oder Weissabgleich werden vom Camcorder allein nahezu idiotensicher durchgeführt.
Die meisten Bilder sollten dank dieser automatischen Hilfsmittel bei guter Ausleuchtung möglich sein - jedenfalls aus technischer Sicht. Ulrich Hilgeforts Bericht "Cinema Minimale, High Definition-Camcorder unter 1000 Euro" in der Print-Ausgabe 23/08 des c't magazine auf S. 118, der ab dem 27. Oktober 2008 auch im c't kiosk als PDF-Datei verfügbar sein wird.
Der interne 16 GB Flash-Speicher bietet Platz für bis zu sechs Std. HD-Video. Der kleine Camcorder beinhaltet bis auf den Bildsucher nahezu alles, was das Herzen eines anspruchsvollen Video-Fans höher schlagen lässt, selbst einen Mikrofon- und Kopfhöreranschluss inklusive manuellem Tonregler sowie eine reichhaltige Funktionsauswahl für die 3,1 Mio. Pixel Standbilder.
Die HF 10 erzielt auch bei schlechten Lichtverhältnissen eine exzellente Bildschärfe. Bei Tages- und künstlichem Licht verursacht das System durchschnittliche Geräusche, bei schlechten Lichtverhältnissen nimmt es jedoch zu. Das Frequenzspektrum deckt einen großen Frequenzbereich von 80 bis 19 500 Hertz ab und erweist sich auch bei einer Frequenz unter 1000 Hertz als leistungsstark.
JVC stellt mit dem neuen AVCHD 40 einen seiner ersten Camcorder vor. Bisher setzt das Untenehmen auf MPEG-2, was die Festplatte jetzt auch für die Bearbeitung bescheiden macht, denn die MPEG-2-Dateien (im HDV-ähnlichen 1440-CBR-Modus) benötigen keine High-End-Maschine und sind bei AVCHD zukunftsfähig.
Sie sollten von dem weniger leistungsfähigen MPEG-2-Kompressor keinen Qualitätsvorteil gegenüber AVCHD verlangen. Der JVC speichert auf der integrierten Harddisk zehn Std. hochwertiges AVCHD-Video; bei einer etwas ungünstigeren Bildwiedergabe genügen 120 GB für 50 Std.; im CBR-1440-Modus können bis zu zehn Std. auf der Harddisk gespeichert werden. Im Gegensatz zu den meisten anderen Kamerarecordern ermöglicht der Camcorder auch die Aufzeichnung auf einer der wenigen microSD-Karten; das Übertragen von Diskette auf Chips funktioniert problemlos.
Man muss sich an die beinahe explosionsartige, aber dennoch praktikable Wirkungsweise des Zoom-Hebels gewöhnt haben. Selbst bei schlechten Lichtverhältnissen bietet der JVC noch eine beträchtliche Brillanz. Auf der 60 Gigabyte großen Harddisk finden siebeneinhalb Stunden Videomaterial in höchster Qualität Platz; außerdem steht ein SDHC-Slot für Videoaufzeichnungen auf Speicherkarten zur Verfügung. Die Praxistauglichkeit des "Intelligent Shooting Guide", einer automatisierten Hilfe für den Amateurkameramann, kann angezweifelt werden; die Warnungen bei zu schnellen Schwenk- oder Camcorderneigungen kommen viel zu spät. 4.
Im schwachen Bereich unterschreitet die Kennlinie trotz der Kantenhöhe frühzeitig den Grenzwert von 0,3 - ein recht weiches Abbild ist zu befürchten. Der Camcorder für AVCHD hat in puncto Auflösung sehr gute Ergebnisse, die bei schlechten Lichtverhältnissen nur geringfügig abnehmen. Eine Geräuschkulisse von zehn Prozentpunkten bei Tag ist nicht anregend, aber im aufgenommenen Bildmaterial nahezu nicht sichtbar - zumal der Camcorder auch bei Innenbeleuchtung auf diesem Geräuschpegel liegt.