Hochwertige Smart-Phones haben jetzt Kamera-Module, die hinsichtlich Leistung und Bildleistung mindestens das Level herkömmlicher Kompakt-Kameras haben. Die klassischen Kamerahersteller sind seit langem in der Abwehr - und streben ihre Rettung in kompakten Modellen an, die die Vorzüge mobiler Geräte (Touchdisplays, Fernbedienung über Smartphone App, kleine Abmessungen) nutzen, aber gleichzeitig eine Bild-Qualität anbieten, die sich von den meisten Handy-Kameras abhebt.
Aus diesem Grund fotografieren die meisten Mobiltelefone nur bei gutem Himmel, aber die Qualität der Bilder nimmt bei schlechten Lichtverhältnissen rapide ab. Die Rezeptur, die im Bereich der kompakten Kameras das Blatt wenden wird, ist dementsprechend: Größtmögliche Bildsensorik und höchstmögliche Qualität der Zoom-Objektive in kleinstmöglicher Aufmachung. Kompakte Kameras mit 1-Zoll-Sensoren überzeugen durch einen Kompromiß zwischen Taschentauglichkeit und sehr guter Bildaufnahme.
Hinsichtlich der Leistung ist dieser eher neuartige Sensortyp den Bildsensoren von digitalen System- oder SLR-Kameras viel ähnlicher als den Photosensoren der meisten Smart-Phones, die nicht einmal einen Cent groß sind. So besticht das Weitwinkel-Zoomobjektiv der neu eingeführten Digitalkamera vom Typ DN 18-50 durch eine je nach Brennweiteneinstellung beeindruckende Lichtintensität von f1,8 bis f2,8 Ein geeignetes Objektiv für eine SLR-Kamera wäre, wenn es verfügbar wäre, sperrig, massiv und bestenfalls zu einem Vierstellerpreis.
Wenn Sie höchste Anforderungen an die Qualität der Bilder haben, müssen Sie viel Kohle in die Hände bekommen und darauf vorbereitet sein, eine große Fototüte mit sich herumzutragen. Wenn Sie dagegen keine großen fotografischen Ziele haben oder nicht mit Ihrer Fotokamera leben müssen, sind Sie mit einem der neuen High-End-Kompaktmodelle gut versorgt.
Die nicht gerade günstigen Preise zwischen 500 und 1500 Euros sprechen vor allem erfahrene Amateurfotografen an, die ihr Steckenpferd mehr als der normale Handy-Sniper feiern und ihre Fotos nicht nur im Netz präsentieren, sondern auch drucken wollen. Mit der im Jahr 2014 vorgestellten Lumix FZ1000 von Panasonic (rund 700 Euro) ist sie eine der ältesten mit 1-Zoll-Sensor - aber aufgrund ihres abgerundeten Gesamtpaketes immer noch eine der besten.
Das Highlight des FZ1000 ist ein qualitativ hochstehendes, schnelles Zoom-Objektiv mit einem Fokussierbereich von 25 bis 400 Millimeter, das nahezu jedes Motiv aufnehmen kann. Die zu den kleineren ihrer Art gehörende RX100 IV (ca. 900 Euro) ist nun in der vierten Gerätegeneration erhältlich und verfügt über beachtliche Technik - wie zum Beispiel einen so genannten Aufklappsucher, einen elektrischen Bildsucher, der auf Tastendruck aus dem Gehäuse herausschnappt und in hellen Umgebungen weitaus nützlicher ist als das hintere Display.
Das helle Objektiv (f1. 8 - b2. 8 ) hat jedoch einen schmalen Brennweitenbereich von 24 bis 70mm. Das Kürzel "TZ" steht für "Travel Zoom" und bezieht sich auf eine Serie von Fotoapparaten, die sich nicht über große Fotoapparate beklagen, aber trotzdem für alle Sujets ausgerüstet sein wollen.
Dementsprechend sind die Modelle der Serie TS in einem für Jackentaschen geeigneten Koffer untergebracht. Als erstes Gerät mit einem 1-Zoll-Sensor bringt die neue Serie die bisher einzige mittlere Abbildungsqualität auf ein wesentlich besseres Level. Die TZ101 ist mit einem Zoom-Bereich von 25 bis 250 Millimeter, einem leistungsfähigen Makro-Modus und einem sehr gutem 4K-Videomodus ein echter Generalist.
Sony bringt als Konkurrent der Lumix FZ1000 von PANASON die Cyber-shot CX10 III (ca. 1500 Euro) auf den Markt, eine gleichgewichtige Digitalkamera, mit der sich vor allem SLR-Fotografen wohl fühlen sollen. Mit einer Brennweite von 24 bis 600 Millimeter ist diese dritte Generation das "längste Objektiv" aller 1-Zoll-Kameras.
Das Weitwinkelobjektiv verfügt über eine Lichtintensität von 2,4, in der maximalen Teleskopposition noch immer über eine hervorragende f4. Das macht das Sony RXIII ideal für Bilder mit niedriger Bautiefe. Die gerade auf den Markt gebrachte Digitalkamera des Typs Nicon DC 18-50 (rund 1000 Euro) wird vor allem das Augenmerk der Landschafts-Fotografen auf sich ziehen.
Der leistungsstarke Digitalzoom (f1. 8 - f2. 8 ) hat mit einer Brennweite von 18 Millimeter ein einzigartiges Verkaufsargument in dieser Kamera-Klasse, aber am "langen Ende" mit 50 Millimeter, was für attraktive, verzeichnungsfreie Portraits gerade noch mehr ist. Dies hat jedoch eine weitere Auswirkung von mehr als 200 EUR.
Die PowerShot G3 X von Canon entspricht im Bereich der Brennweite mit 25 bis 600 Millimeter (um 800 Euro) fast der viel größeren Sony PowerShot III, allerdings ist die Lichtintensität (f2. 8 - f5.6) vor allem im Telebereich aufgrund der wesentlich geringeren Abmessungen des Objektivs wesentlich geringer. Der Canon als einziges der hier gezeigten Modelle vermisst einen Bildsucher, ist aber einzeln verfügbar (ca. 200 Euro).