Grundsätzlich genügt es, sich einem Gegenstand sehr nahe zu nähern, um einen großen Bildausschnitt zu erreichen. Makro-Objektive können dies tun (in der Regel bis zu 1:1-Vergrößerung) und sind auch für kleine Entfernungen für eine gute Bildqualität optimier. Wahlweise kann die Verlängerung eines Objektivs mit Verlängerungsringen oder Faltenbälgen erweitert werden, um eine Standard-Festbrennweite makrokompatibel zu machen.
Dann gibt es noch Retro-Adapter, mit denen man das Objekt (vorzugsweise einen leichten Weitwinkel) verkehrt rum auf die Spiegelreflexkamera aufstecken kann. Welche Abbildungsmaßstäbe wirklich erforderlich sind, ist auch von der jeweiligen Digitalkamera abhängig: Denn je kleiner der Bildsensor, umso kleiner kann der Bildausschnitt sein, um das Bild zu füllen.
Beispiel: Ein ca. 3 cm großes Exemplar wird im Vollbildformat im Maßstab 1:1 dargestellt - mit einer kompakten Kamera ist dann nur noch der Schädel sichtbar. Die Tiefenschärfe ist je kleiner der Bildsensor, umso kleiner der erforderliche Bildausschnitt - und umso höher die Tiefenschärfe, die von der gewählten Bildgröße und Blendeneinstellung abhängt.
Fotoapparate mit einem kleinen Bildsensor sind daher besser für die Makrofotografie geeignet, da die Tiefenschärfe bei einem kleineren Bildmaßstab grösser ist. In der Makrofotografie hat man es schließlich immer mit einer zu geringen Tiefenschärfe zu tun. Weil sich diese bei großen Bildmaßstäben auch durch Dimmen nicht mehr wirkungsvoll erweitern lässt (und weit verschlossene Öffnungen, auch im vollen Format, zu einem Beugungsverlust führen), muss sich der Photograph mit Kunststücken begnügen:
Dies ist ein Serienaufnahmemodus, bei dem der Autofokus leicht von Rahmen zu Rahmen versetzt wird, so dass sich die Fokusebene über das Objekt bewegt. Eine solche Fokuszeile kann mit einem Programm wie Helicon Focus Pro zu einem einzigen scharfen Foto kombiniert werden. Natürlich ist die Digitalkamera auf einem Dreibeinstativ montiert - wie es in der Makrofotografie beinahe immer der Fall ist.
Häufig ist es leichter, den Fokus durch Bewegen der Kameras einzustellen als durch Einstellen des Fokus. Daher ist ein Makroschieber oft nützlich. Auch hier kann man mit einem Makro-Objektiv mit großer Brennweite ohne Tripod umgehen.