Ralf Braum, der bekannte Hamburger Photograph, ist mit beiden Seiten bestens vertraut. "Damals habe ich hauptsächlich meine eigenen Jobs mit Hilfe von Leica und Haselblad aufgenommen, das war der Standard", erzählt er. So überprüfte er zum Beispiel mit einem Messband den Weg zwischen Fotoapparat und Modell, um die Bildschärfe und Beleuchtung nachzustellen. Man musste bewußt und exakt vorgehen, eine exakte Bildidee haben", sagt Ralf Braum.
Weil feine Fotoapparate wie die von Leica und ihre Optiken jetzt für überraschend wenig Kosten erhältlich sind. "Für meine Analogkamera von Mamiya habe ich mit Objektiv und Accessoires rund 50000 EUR bezahlt. Vielleicht kriege ich heute noch einmal 1000 Dollar dafür", sagt Ralf Braum. Mit diesen Werten sollte man sich nicht mit der besten Fotokamera begnügen, rät er.
"Wenn Sie das nötige Kleingeld haben, sollten Sie eine Leica oder eine Leica bzw. auch Hasselblad im mittleren Format mitnehmen. "Eine legendäre Referenz wie die Leica M3 von 1954 - je nach Beschaffenheit, Ausstattung und Linse - ist zur Zeit für 300 bis 1000 Euros erhältlich. Die guten Gehäuse von Haselblad, wie das berühmte 503CX, sind schon ab 500 EUR ohne Linse erhältlich.
Ein neues digitales Hasselblatt kostete rund 20.000 EUR. Also kann man mit etwas GlÃ?ck eine Menge Kameras fÃ?r wenig Geld haben. Mit vielen Leica-Modellen hat Ralf Braum photographiert. "Die sind hochpräzise gefertigt, es besteht kaum ein mechanisches Risiko", sagt er und rät: "Der erste Blick ist wichtig: Wenn die Maschine sehr verschlissen und zerkratzt ist, muss man vorsichtig sein.
Wenn die Leica ruhig und ohne Haken summt, ist alles in Ordnung. "Dann die Linse lockern und prüfen, ob die Halterung intakt ist. Einen scharfen Einblick in die Vorderseite des Blendenrings sollte man auch werfen: "Wenn der Faden eingepresst wird, ist die Fotokamera vermutlich umgestürzt. "Jetzt die Öffnung des Objektivs vollständig aufmachen und gegen das Scheinwerferlicht drücken.
"Zum Schluss wird die Fotokamera geöffnet, um den Filmtransport zu inspizieren: "Feine Fahrspuren sind üblich, es gibt keine Schrammen. Der Fotoapparat wurde nicht fachgerecht bearbeitet. "Wenn man eine Videokamera kauft, benötigt man einen Film. Diese werden von Kodak, Rollei oder Agfa produziert und sind für vier bis fünf Euros pro Walze erhältlich.
Aber wenn man bei der Entwicklung der Bilder bestellt, kommt einem die digitale Welt entgegen: "Die Labore lesen die Bilder ein und bedrucken sie auf digitalem Papier", mahnt Ralf Braum. Unter 1000 EUR erhalten Sie ein Top-Profi-Equipment. Wenn Ihnen das alles zu schwer fällt: Die namhaften Kamerahersteller fertigen seit einiger Zeit solche Geräte, die wie die sagenumwobenen, älteren Geräte wirken - aber mit neuester Technologie, besten Sensorik und guter Funktionalität.
So präsentierte Leica 2012 das neue Messsuchermodell Modell L mit Vollformat-Sensor im Entwurf der 1950er Jahre, das rund 6.500 EUR kostete. Jedoch ohne Linse. Auch für den harten Einsatz eignet sich das neu eingeführte Set M-P im Retrosafari-Look und ist für fast 10000? zu haben. Die Modelle der OM-D E-Serie setzen die Designsprache der sagenhaften Kameras fort.
Der OM-D E-M10 für ca. 500 EUR ist leicht und handlich, verfügt über einen exzellenten Autofokus, einen 16-Megapixel-Sensor und ein gutes Gegenlicht. Die Nikon Df-Retrokamera mit 16 Megapixel Vollbildsensor (Gehäuse fast 2000 Euro) soll auf den bewährten Modellen aus den 70er und 80er Jahren basieren. Auf Anhieb erinnern sie an die Nikon F2 - damals eine Fotokamera für ganze Jungs.